Zu einer goldenen Veranstaltung wurde die Delegiertenversammlung des VfB Hüls. Präsident Dieter Peters und Hauptgeschäftsführer Hakan Simsir verliehen die entsprechenden Nadeln an ein Ruder-Duo für 50-jährige Vereinstreue: Jürgen Zihla und Christa Rother.
„Ruderwart, 2. Geschäftsführer, Schatzmeister und seit nunmehr elf Jahren Vorsitzender des RC Marl im VfB – es gibt kaum eine Funktion, die Jürgen Zihla in diesem halben Jahrhundert nicht bei den Ruderern ausgeübt hat“, dankte Peters dem Jubilar, der natürlich zahlreiche Höhen und Tiefen im Verein miterlebt hat. Prägend waren vor allem die zweijährige, existenzbedrohende Ruderpause während des Kanalausbaus und des Neubaus des Vereinsgebäudes.
Auch Christa Rother zählt zu den Säulen des Vereins. Sie war nicht nur mit ihrer Frauenmannschaft bei zahlreichen Regatten und Kreismeisterschaften erfolgreich – sie kümmerte sich auch jahrelang um die Ausbildung der Nachwuchs-Ruderinnen und -Ruderer. „Auch heute ist sie noch in ihrer Frauengruppe aktiv und sorgt unter anderem für die Pflege und Unterhaltung des Bootshauses“, lobte Dieter Peters vor dem ansteckenden Moment.
Fassungslos. Ratlos. Aber zumindest nicht ganz hilflos: Mit 2.500 Euro im Gepäck waren Dieter Peters und Hakan Simsir, Präsident und Hauptgeschäftsführer des VfB Hüls, nach Erftstadt gereist, um den von der Flutkatastrophe fürchterlich gebeutelten Stadtsportverband nicht nur durch Daumendrücken zu unterstützen.
„Als Sportler haben wir uns ganz einfach gedacht, wir helfen den Sportlern vor Ort, die ja auch so viel verloren haben“, meinte das Spitzenduo vor der Autofahrt. „Wie sehr geholfen werden muss, haben wir uns allerdings nicht vorgestellt“, meinten die Beiden dann beim Gang durch die ehemaligen Sportanlagen.
„Wenn man diese Schäden nicht mit eigenen Augen sieht, hat man trotz der wochenlangen umfangreichen Berichterstattung auf allen Fernsehkanälen keinen wirklichen Eindruck davon, was so eine Flutkatastrophe anrichten kann.“
Egal, welchen Sportplatz oder welche Sporthalle sich Peters und Simsir in der so schlimm ge- beziehungsweise betroffenen Region anschauten – es war überall gleich. „Da ist nichts mehr von Wettkampfstätten zu erkennen. Es wird noch Jahre dauern, bis in Erftstadt wieder ordentlich Sport betrieben werden kann“, waren sich bei beiden VfB-Gäste einig, die sich vor Ort bestätigt sahen, sich bei der Vereinsspende für den richtigen Empfänger entschieden zu haben.
„Das ist großartig“, freute sich das Erftstädter Stadtsportverband-Quartett mit Peter Kaulen-Windgasse, Claudia Behrensmeier, Gerhard Illian und Sylke Hindrichs. „So eine Aktion, gerade von Sportlern initiiert, baut uns ein Stück weit wieder auf.“
BZ
Ein Scheck für einen guten Zweck: Zur symbolischen Übergabe trafen sich (von links) Sylke Hindrichs, Dieter Peters, Peter Kaulen-Windgasse, Claudia Behrensmeier, Gerhard Illian und Hakan Simsir.
Ein dickes Kompliment an unseren VfB! Wir haben bei der Kundenabstimmung im Rahmen des Netto-Wettbewerbs „Bring dich ein für deinen Verein“ überzeugt und wurden als Spendenpartner gewählt.
Vom 4. Oktober bis 13. November können Kundinnen und Kunden in Marler Netto-Filialen am Pfandautomaten oder durch Aufrunden an der Kasse für den VfB Hüls spenden.
„Das ist eine sehr gute Nachricht für uns und eine Bestätigung für unsere Arbeit“, kommentiert VfB-Hauptgeschäftsführer Hakan Simsir. „Wir werden das Geld an die Abteilungen weitergeben und vor allem den Nachwuchs unterstützen!“
Weitere Infos unter www.netto-online.de/vereinsspende.
„Mega. Einfach nur mega.“ Gunther Deinl ist restlos begeistert. Von der Weltmeisterschaft, von der Silbermedaille, vom Team, von den Touren um Kapstadt. Vom 30. September bis 10. Oktober war der Hockeystar des VfB Hüls mit der M45-Nationalmannschaft in Südafrika, mit dem Vizetitel endete für ihn das Abenteuer.
Mit 0:3 verlor die DHB-Auswahl das Finale gegen die Niederländer. „Kein Beinbruch“, meint der Marler. Aber doch etwas ärgerlich: „Sie haben uns mit derselben Taktik geschlagen wie im Gruppenspiel – ein frühes Tor, dann die Konter“, erzählt Deinl. „Aber eines ist klar: Sie haben völlig verdient gewonnen, clever und ruhig gespielt und im Gegensatz zu uns ihre Chancen genutzt.“
Silber – das war dennoch viel mehr, als sich das deutsche Team erhofft hatte. „Natürlich haben wir von einer Medaille geträumt, aber der fünfte Platz, den wir angepeilt hatten, war schon realistisch“, berichtet der VfB-Sportler, der schon seit mehr als 40 Jahren rot-weißes Blut in den Adern hat. „Mit acht habe ich am Badeweiher mit dem Hockey angefangen.“
Große Anerkennung und Dank für das großartige Turnier gab es auch von Coach Patric von Danwitz: „Wir haben uns von Minute zu Minute gesteigert, uns als Team gefunden, ein fantastisches Halbfinale gespielt und Silber gewonnen. Ich bin so stolz auf die Jungs!“
„Natürlich flossen ein paar Tränchen“, berichtet Gunther Deinl. Aber der Enttäuschung folgte schnell die Freude über das Erreichte. „Wir haben unser Edelmetall gebührend im Grand Beach bei der Closing Ceremony gefeiert.“
Sie hatten es sich verdient. Redlich. „Wir brachten nicht die besten Einzelspieler aufs Feld – Argentinien, die Niederlande und Südafrika hatten beispielsweise einige Olympiasieger und weitere ehemalige A-Kader-Spieler im Aufgebot. Aber wir haben gut zusammengepasst – sowohl auf als auch neben dem Platz. Da stimmte das Motto: einer für alle, alle für einen.“
Es ging schon prächtig los: „Die Eröffnungsfeier, bei der jede Nation mit der Nationalflagge auflief, und das entlang der Flaniermeile „Water Front“ mit Musik und Sprecher, war ein unfassbares Erlebnis“, schwärmt Deinl auch heute noch.
Und auch sportlich lief es gleich bestens. 4:1 gegen Wales, 2:0 gegen Argentinien, 3:1 gegen die Zweitvertretung von Südafrika (nur elf Nationen hatten gemeldet, aber es sollten zwei Sechsergruppen gespielt werden, was dann doch nicht funktionierte, weil das Team aus dem Oman kurzfristig nicht ausreisen durfte) – da war das Halbfinale schon sicher, so dass die unglückliche 2:3-Niederlage gegen die Niederlande nicht ins Gewicht fiel.
Im Gegenteil: „Als Gruppenzweiter bekamen wir mit Südafrika unseren Wunschgegner und mussten nicht gegen England oder Frankreich antreten“, verrät Gunther Deinl. „Das 3:2 gegen den Gastgeber war dennoch eine echte Überraschung.“
Erfreulich nicht nur die Silbermedaille – die Akteure sahen sich auch eine ganze Menge an und hatten auch jenseits des Platzes jede Menge Spaß. „Der Ausflug zum Kap der guten Hoffnung mit der kompletten Truppe war schon super. Die Safari-Tour durch ein 10.000 Quadratmeter großes Gelände, als wir zahlreichen wilden Tieren begegneten, ein wahrer Genuss. Und wir hatten sogar das Riesenglück, dass wir einen sonnigen, nebelfreien Tag erwischten, als wir bei 24 Grad und leichtem Wind auf dem Tafelberg herumspazierten und eine herrliche Aussicht genießen durften.“
Für den Abwehrspieler, der zuletzt noch in der Oberliga für den VfB Hüls verteidigte, war es das erste WM-Silber. Mit der M40 wurde er 2018 in Barcelona guter Fünfter. In der Halle führte er die deutsche M45 2019 in Hongkong sogar zu Gold (als Teammanager durfte er nicht selbst spielen), im Sommer 2022 erreichte er ebenfalls als Teammanager mit der M40 in Nottingham Platz fünf.
Auch mit seinen nationalen Erfolgen ist Gunther Deinl zufrieden. „Unvergessen bleibt der Aufstieg 2002 in die 2. Liga mit dem TSC Eintracht Dortmund.“