Geehrt für ausgezeichnete Leistungen: Die beiden Fußballer Jannik Hohenberger und Dean Gottschalk sowie Hockeysportler Jan Thirring sind die Gewinner des Riekemann-Preises, mit dem der VfB Hüls Jahr für Jahr seinen Nachwuchs für besondere sportliche und/oder soziale Leistungen feiert und mit 500, 300 und 200 Euro belohnt. Einen Buchpreis gab es für Kraftsportler Nicolai Rakowski.
„Ich freue mich immer ganz besonders, euch ehren zu dürfen“, meinte Klaus Riekemann, der es sich einmal mehr nicht hatte nehmen lassen, aus London anzureisen. Der Ruder-Olympiasieger von 1960, der immer noch ins Boot steigt und für England aufs Wasser geht, lobte nicht nur das Engagement der VfB-Familie, er betonte auch, was einen Sportler auszeichnet: Fairness. „Es ist wichtig, auch die Leistungen der Konkurrenten anzuerkennen und ihnen zu gratulieren.“ Sprach´s und schüttelte den Geehrten noch einmal die Hand.
VfB-Präsident Dieter Peters dankte nicht nur dem Sieger-Quartett, sondern allen, die sich in irgendeiner Form für den Verein eingesetzt haben. Und das nicht nur im sportlichen Bereich: „Ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gäbe es diesen Club nicht.“
Der Riekemann-Preis soll für den Nachwuchs gerade auch ein Ansporn sein, einen solchen Weg zu gehen und sich einzubringen. „Wir brauchen euch, vor allem, um die Vorstands- und Abteilungsriegen zu verjüngen“, appellierte Peters, ehe die Preisträger in den Mittelpunkt rückten.
Jannik Hohenberger (19) hält den VfB-Fußballern seit Oktober 2004 die Treue. Er durchlief alle Jugendmannschaften und schaffte es auch als Stammspieler ins erste Seniorenteam.
Schon in den Nachwuchsmannschaften entwickelten sich der junge Mann sehr früh als Führungsspieler. So war es geradezu logisch, dass Jannik Hohenberger fast immer Kapitän war. Darüber hinaus vertrat er jahrelang im Jugendausschuss des VfB Hüls die Belange seiner Fußballkameraden.
Mit 15 Jahren ist Dean Gottschalk der Benjamin unter den aktuellen Preisträgern. Seit nunmehr zehn Jahren läuft er für die Farben des VfB auf – erst im Feld und dann im Tor. Derzeit hütet er den Kasten der B 3, in der er auch Ansprechpartner und Tutor für einige Fußballer ist.
In „seiner“ Mannschaft spielen seit Jahren gemeinsam Jugendliche mit syrischer, türkischer, spanischer und libanesischer Herkunft – ein Beweis für das soziale Engagement des Vereins, aber auch von Dean Gottschalk, der sich zudem in der E 2 mit anderen um Kinder mit Migrationshintergrund kümmert. Im kommenden Jahr startet er seine Trainerausbildung, um bald ein eigenes VfB-Team verantwortlich betreuen zu können.
Jan Thirring ist zwar bereits 26 Jahre alt, zählt aber nach den Regeln des DOSB noch zur Jugend. Er hat etwas geschafft, was nur wenige Sportler erreichen: Er wurde in zwei völlig unterschiedlichen Disziplinen Deutscher Meister!
Nach seinem Hockey-Start am Badeweiher wechselte er zum deutschen Rekordmeister Union Uhlenhorst nach Mülheim, wo er 2011 den Titel mit der A-Jugend gewann, aus der zahlreiche (auch aktuelle) Nationalspieler hervorgingen. Auch Thirring wurde in den deutschen Kader berufen, aus Zeitgründen ließ er das schwarz-rot-goldene Trikot jedoch aus.
Jan Thirring kehrte stattdessen zum VfB Hüls zurück führte mit zahlreichen weiteren jungen Spielern das Herrenteam in die Oberliga und etablierte es dort – nach einem kurzen Rückschlag. In der abgelaufenen Hallensaison schnupperte das Team sogar bis zum letzten Spieltag an der Regionalliga. Bevor Jan Thirring seine Ausbildung zum Pferdewirt begann, gab er einige Jahre lang sein Hockey-Wissen als Trainer an die VfB-Jugend weiter.
Hinter den Hufeisen fand er sein zweites großes sportliches Glück: Im Juli 2018 wurde Jan Thirring in Berlin Deutscher Meister bei den Nachwuchs-Trabrennfahrern. Mittlerweile hat er den Ruf, auch schwierigen Pferden ihr gesamtes Potenzial zu entlocken. Weil er arbeiten musste, konnte Jan Thirring leider nicht zur Verleihung kommen. Als würdige Vertreterin nahm seine Mutter Gabi, eine Institution beim Ruderclub Marl im VfB Hüls, den Umschlag entgegen.
Nicolai Rakowski (19) drückt zwar erst seit einem Jahr für die VfB-Kraftsportler Kilo für Kilo, ist aber bereits sehr erfolgreich unterwegs, wie die Siege beim Dortmund Cup und bei den Landestitelkämpfen im Bankdrücken sowie die Deutsche Meisterschaft im Kraftdreikampf – verbunden mit einigen Rekorden – unterstreichen. Zudem besitzt er einen Trainerschein und ist somit schnell zum gefragten Ansprechpartner geworden.
Der Riekemann-Preis
Mit dem Riekemann-Preis ehrt der VfB Hüls traditionell seine jungen Sportler (bis 27 Jahre) für besondere sportliche und/oder soziale Leistungen. In beiden Bereichen können die Juroren, Beiratsmitglieder des VfB, maximal 50 Punkte, bis zu zehn in fünf Unter-Kategorien, vergeben. Dazu zählen auch Vereinstreue und Verlässlichkeit sowie Trainingsarbeit und Mitarbeit im VfB.
Der Preis wurde nach dem einzigen VfB-Olympiasieger Klaus Riekemann (1960 im Vierer mit Steuermann) benannt. Deutsche und europäische Meisterschaften runden seine Erfolge ab. Sein beruflicher Werdegang führte ihn in viele Länder, seine sportliche Heimat beim Ruderclub Marl im VfB Hüls hat er nie vergessen. Diese Gradlinigkeit und Standhaftigkeit zur Umsetzung seiner Ideale zeichnen Klaus Riekemann aus. Er hat seine Liebe zum Rudersport nie verloren und ist ein Vorbild für die jungen Sportler.
Traditionell lädt der Nachwuchs des VfB Hüls wieder zu einem Tag der offenen Tür. Die Jugendlichen der einzelnen Abteilungen locken am Samstag, 29. Juni, unter anderem mit Trainingseinheiten auf den Evonik-Sportlatz am Badeweiher.
Auch die Ruderer sind vor Ort – wenn sie schon nicht in bzw. auf ihrem Element sein können, werden sie zumindest ihre Ausrüstung zeigen.
Zwischen elf und 17 Uhr gibt es aber auch für die kleinen und großen Besucher die Chance mitzumachen: Hüpfburg und Kinderschminken stehen ebenso im Angebot wie Gegrilltes, Kuchen, Kaltgetränke und Kaffee.