Die Drücker des VfB Hüls bleiben eine sichere Bank. Zur Jahrespremiere, dem Dortmund-Cup, sammelten die Athletinnen und Athleten in ihren Klassen wieder Kilos und Medaillen. Erfreut war Trainer Jörg Kasparek vor allem über die Leistungen zweier Neulinge im Team, die gleich aufs Treppchen kamen.

Anna-Marie Habermann startete in der Gewichtsklasse bis 63 kg bei den Juniorinnen und Sven Buss über 120 kg bei den Aktiven. Beide hatten eine wochenlange harte Vorbereitung in Kauf genommen und waren auf den Punkt topfit.

anna 65

Anna drückte 57,5 kg im ersten und 62,5 im zweiten Versuch. Im dritten schaffte sie 65 kg und damit ihre persönliche Bestleistung. Das wurde mit dem ersten Platz in ihrer Klasse belohnt. „Sie zeigte eine klasse Leistung und hat bewiesen, dass auch Frauen in diesem Sport ordentlich vertreten sind“, kommentierte Kasparek, der auf weiteren weiblichen VfB-Nachwuchs hofft.

Sven Siegerehrung

Sven 135

Sven drückte zunächst 125, dann 135 kg. Beide gültig. Nun wurde es noch einmal sehr spannend, da der Wettstreit um den dritten Platz entbrannt war. „Wir legten 137,5 kg auf, um seinen Gegner zu reizen“, berichtet der VfB-Trainer. „Der versuchte sich immer noch an den 135 kg von Sven, die er allerdings nicht mehr schaffte.“ So war es letztlich egal, dass Sven die 137,5 kg zwar noch drückte, sie aber dennoch durch einen technischen Fehler nicht mehr gültig bekam. „In einem spannenden Wettkampf hat auch er Nervenstärke bewiesen“, so Kasparek. „Beide haben uns toll vertreten. Ich freue mich wieder sehr für unsere Abteilung.“

Bei der Landesmeisterschaft im Bankdrücken in Essen waren die Kraftdreikämpfer des VfB Hüls, die in mehreren Startergruppen verteilt an die Hantel gingen, wieder sehr erfolgreich. Erfreulich für die Abteilung ist es ebenfalls, dass eine Frau aktiv dabei war, nämlich Marion Zeschau, Altersklasse (AK) 1 bis 63 Kilogramm. Die VfB-Athletin, in diesem Jahr bereits Landesmeisterin im Kreuzheben, kletterte mit gedrückten 55 Kilogramm erneut aufs oberste Treppchen.

Drei „alte Hasen“ und ein Neuling vervollständigten das VfB-Quintett, das zwei weitere Siege feierte sowie einen zweiten und einen vierten Platz belegte. Krystian Juczyk, AK 2 bis 105 kg, gewann mit gedrückten 125, Jörg Kasparek, AK 2 bis 93 kg, mit 145 Kilogramm. Werner Pasternak, AK 4 bis 83 kg, wurde mit 105 kg Zweiter, Timo Gröning (Foto unten), Aktiver bis 93 kg, Vierter (135 kg).

timo wettkampf

Der nächste Wettkampf, der NRW-Cup, wird am 30. November wieder in Essen ausgetragen – ein reiner und harter Powerlifting-Wettbewerb. „Wir werden erneut mit mehreren Athleten vertreten sein“, verspricht Kasparek. Die Vorbereitung hat bereits begonnen.

„Interessierte Powerlifter, die gerne hart und zielstrebig trainieren wollen und so die Abteilung auf Wettkämpfen vertreten wollen, sind bei uns gerne gesehen“, wirbt Jörg Kasparek. „Ein Fitnessstudioersatz sind wir allerdings nicht.“

Auf dem Gruppenfoto sind alle Athleten zu sehen und weitere Vereinsmitglieder.

Sie haben es nicht im Kreuz, sondern sie heben im Kreuz – und das weiterhin sehr erfolgreich: Ein Trio des VfB Hüls hat auch bei der deutschen Meisterschaft in Chemnitz mit zweimal Gold und einmal Bronze ordentlich zugelangt.

Nachdem Krystian Jusczyk und Nicolai Rakowski sich schon auf den Landesmeisterschaften einen Namen gemacht hatten, haben sie auch bei ihrem ersten Start bei deutschen Titelkämpfen gleich voll abgeräumt. Beide Athleten des VfB Hüls wurden Klassenbeste: Jusczyk gewann in der AK II bis 105 kg mit gezogenen 205, 215 und 225 Kilogramm ebenso souverän wie Nicolai Rakowski (Junioren bis 74 kg) mit gezogenen 210, 220 und 225 Kilogramm.

„Auch wenn die Beiden optimal vorbereitet an ihre Gewichte gingen, war die Anspannung spürbar. Das Wettkampfgeschehen bei einer deutschen Meisterschaft ist eben noch einen Tick anspruchsvoller“, kommentiert Jörg Kasparek das Abschneiden seiner Schützlinge. „Ich fiebere mit. Da muss alles passen. Die Athleten müssen natürlich auch mitziehen wollen.

Der Trainer selbst kam diesmal in der AK II bis 93 kg auf den dritten Platz mit 235 Kilogramm. „Meine gezogenen Versuche mit 242,5KG und 245KG wurden auf Grund technischer Fehler als ungültig gewertet. Finde ich sehr schade aber so geht eben der Wettkampf“, bedauert Kasparek.

Insgesamt steht der VfB wir als Team dennoch äußerst erfolgreich da. „Jeder ist für jeden da, und meine beiden Athleten konnten eine Menge lernen und für ihre weitere Karriere mitnehmen. Ich bin über unsere Gesamtleistung sehr stolz. Es ist naturgemäß sehr anstrengend, zwei neue Starter auf einer deutschen Meisterschaft durchzubringen, und ich freue mich für beide und schlussendlich auch für die Abteilung.“ 

Der Blick des Trainers aber geht schon wieder nach vorn: „Diese Meisterschaft soll ebenso Ansporn für unsere jetzt schon guten wie für die neuen Athleten sein.“

Die Kraftsportler des VfB Hüls haben wieder mächtig einen gehoben. Nach den Erfolgen bei der Landesmeisterschaft im Kraftdreikampf leierten sie bei den NRW-Titelkämpfen auch auf der Hebebühne in Essen den Juroren die Goldmedaillen aus dem Kreuz: Alle sechs Athletinnen und Athleten waren in ihrer Klasse nicht zu schlagen.

Marion Zeschau, ehemalige Westfalenmeisterin im Kraftdreikampf, meisterte 85, 95 und 100 Kilogramm und siegte in der Altersklasse 1 bis 63 kg. Nicolai Rakowski, Junior bis 74 kg, brachte 215 und 230 kg nach oben und scheiterte erst an 237,5 kg. Peter Arning gewann mit runden 100 Kilogramm in der AK 4 bis 120, Krystian Jusczyk (200, 220 und 225) in der AK 2 bis 105 kg. Stephan Berger (250, 270 und 280,5) stellte bei seinem Wettkampfdebut gleich einen neuen Landesrekord in seiner Alters- und Gewichtsklasse (Junior bis 105 kg) auf. Ein Kunststück, das auch Routinier Jörg Kasparek (AK 2 bis 93 kg) mit 240,5 Kilogramm gelang. Zwei Kilo mehr waren an diesem Tag noch zu viel.

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„Unsere kleine aber feine Abteilung mit Athleten im Alter von knapp 20 und mehr als 70 Jahren hat im Moment einen guten Lauf. Aber das ist nicht dem Zufall geschuldet: Der Teamgeist und der Zusammenhalt haben wieder gestimmt“, freut sich Kasparek nicht nur über die nackten Resultate. „Die Vorbereitung war naturgemäß anstrengend, dennoch verlieren wir als Solisten und auch als Team nie den Spaß am Wettkampf.“

Zum Gruppenbild mit starken Kreuzhebern und ersten Gratulanten stellten sich Peter Arning, Thoma Schmedes, Sven Buss, Marion Zeschau, Krystian Jusczyk, Jörg Kasparek, Stephan Berger und Nicolai Rakowski. Fotos: Sven Buss