Auch wenn Corona das Jahr mächtig getrübt hat, auch wenn Evonik seine Spenden gekürzt hat – der VfB Hüls ist finanziell gesund. „Alle Abteilungen sind im schwarzen Bereich“, freute sich Friedhelm Zachau bei seinem letzten Amtsantritt als Hauptgeschäftsführer. „Ich ziehe den Hut vor allen Verantwortlichen, die hervorragend gewirtschaftet haben.“

Es blieb nicht bei der einen positiven Botschaft. Der Verein wird im nächsten Frühjahr sein 546.000 Euro teures blaues Wunder erleben, wenn der neue Hockeyplatz eingeweiht wird. „Wir haben endlich alles in trockenen Tüchern und können jetzt sofort loslegen“, atmete Zachau auch auf der Delegiertenversammlung noch einmal tief durch.

Modern und zukunftsorientiert präsentiert sich der Verein auch durch eine neu geschaffene Position: Dr. Petra Kläsener wird als Frauenbeauftragte (bis zur Satzungsänderung kommissarisch) für frischen Wind sorgen. Die Juristin und Vorsitzende des Vereins „Frauen helfen Frauen“ freut sich auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe und das Zusammenspiel mit den Abteilungen.

Der große Traum wird Wirklichkeit – weitere große Pläne aber liegen bereits auf dem Tisch: „Wir möchten, dass jedes Kind in Marl während seiner Kindergarten- beziehungsweise Schulzeit wenigstens einmal einen Hockeyschläger in der Hand hat“, verriet Vorsitzender Carsten Plänker, dessen Mannschaften bei den Jungen und Mädchen einen leichten Rückgang verzeichnet haben.

„Darüber hinaus haben wir einen Club der 100 ins Leben gerufen, bei dem jedes Mitglied 100 Euro spendet.“ Das Ziel ist schon nach kurzer Zeit mehr als zur Hälfte erreicht. Passt gut, denn die Hockeyer steuern einen fünfstelligen Betrag zur Finanzierung der Platzrenovierung bei.

Die Kraftsportler melden hingegen wie die Boxer steigende Zahlen – vor allem bei den jungen Sportlern, die regelmäßig zum Training kommen. Inzwischen besitzen zwölf Athletinnen und Athleten eine Startlizenz, die im Vorjahr zahlreiche Erfolge feiern durften, unter anderem drei Deutsche Meisterschaften und 14 Landesmeister-Titel.

Stolz durften auch Peter Niski und seine Truppe sein: Gleich bei zwei Turnieren wurden die VfB-Ringstarter unter anderem als beste und disziplinierteste Boxer ausgezeichnet.

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Neue Probleme und ein neuer Name: Die ehemalige Gymnastik-Abteilung, die nun unter Fitness und Gesundheit ihren Breitensport im VfB betreibt, erlebt durch Corona zwar keinen Mitglieder-, aber einen Aktiven-Schwund. Die Zuversicht, dass sich das bald wieder ändert, ist jedoch groß.

Motivationsprobleme kennen auch die Ruderer. Die Mitgliedszahlen stimmen zwar auch hier weiterhin, doch die gierigen jungen Leistungssportler gehen den Boot-Spezialisten aus. Zudem wartet der Vorstand noch auf den neuen Zweier sowie einmal mehr auf den Nachwuchs für das oberste Abteilungsgremium.

Durch ihre Jugendlichen haben hingegen die Fußballer gleich mehrere Pfunde, mit denen sie wuchern können. Nicht nur, dass entgegen aller Erwartungen sämtliche Mannschaften qualitativ und quantitativ top besetzt sind – erstmals schafften gleich fünf A-Junioren den Sprung ins Bezirksliga-Team. „Auch wenn die Ergebnisse noch nicht so sind wie erhofft – es passt wunderbar, und unsere Jugendarbeit trägt richtig Früchte“, freute sich Hakan Simsir.

Damit nicht genug: Inzwischen kickt wieder ein zweites Team für den VfB. Hinzu kommen eine Juniorinnen (Foto)- und eine Damenmannschaft.

„Das ist eine ganz tolle Sache“, meinte der Vorsitzende. „Auch wenn die Frauen noch keine Meisterschaftsspiele absolvieren, weil der Kader noch zu klein ist – sie legen bei allem Spaß an der runden Sache einen unheimlichen Ehrgeiz an den Tag. Das sehen wir nicht nur bei den Freundschaftsspielen, sondern auch beim Training.“

Keine Überraschungen gab es bei den Wahlen. Der neue VfB-Vorstand setzt sich zusammen aus Präsident Dieter Peters, seinen Stellvertretern Klaus Bien und Michael Hoffmann (für Friedel Wilkat), Hauptgeschäftsführer Hakan Simsir (für Friedhelm Zachau), Stellvertreter (Rainer Schwarma, neu), Kassenwart Udo Gusialowski sowie Schriftführerin und Sozialwartin Martina Volmer.

Die Presse übernimmt weiterhin Volker Hilbt. Neu dabei ist die Frauenbeauftragte Dr. Petra Kläsener.