„Mega. Einfach nur mega.“ Gunther Deinl ist restlos begeistert. Von der Weltmeisterschaft, von der Silbermedaille, vom Team, von den Touren um Kapstadt. Vom 30. September bis 10. Oktober war der Hockeystar des VfB Hüls mit der M45-Nationalmannschaft in Südafrika, mit dem Vizetitel endete für ihn das Abenteuer.

rptMit 0:3 verlor die DHB-Auswahl das Finale gegen die Niederländer. „Kein Beinbruch“, meint der Marler. Aber doch etwas ärgerlich: „Sie haben uns mit derselben Taktik geschlagen wie im Gruppenspiel – ein frühes Tor, dann die Konter“, erzählt Deinl. „Aber eines ist klar: Sie haben völlig verdient gewonnen, clever und ruhig gespielt und im Gegensatz zu uns ihre Chancen genutzt.“

Silber – das war dennoch viel mehr, als sich das deutsche Team erhofft hatte. „Natürlich haben wir von einer Medaille geträumt, aber der fünfte Platz, den wir angepeilt hatten, war schon realistisch“, berichtet der VfB-Sportler, der schon seit mehr als 40 Jahren rot-weißes Blut in den Adern hat. „Mit acht habe ich am Badeweiher mit dem Hockey angefangen.“

Große Anerkennung und Dank für das großartige Turnier gab es auch von Coach Patric von Danwitz: „Wir haben uns von Minute zu Minute gesteigert, uns als Team gefunden, ein fantastisches Halbfinale gespielt und Silber gewonnen. Ich bin so stolz auf die Jungs!“

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„Natürlich flossen ein paar Tränchen“, berichtet Gunther Deinl. Aber der Enttäuschung folgte schnell die Freude über das Erreichte. „Wir haben unser Edelmetall gebührend im Grand Beach bei der Closing Ceremony gefeiert.“

Sie hatten es sich verdient. Redlich. „Wir brachten nicht die besten Einzelspieler aufs Feld – Argentinien, die Niederlande und Südafrika hatten beispielsweise einige Olympiasieger und weitere ehemalige A-Kader-Spieler im Aufgebot. Aber wir haben gut zusammengepasst – sowohl auf als auch neben dem Platz. Da stimmte das Motto: einer für alle, alle für einen.“

Es ging schon prächtig los: „Die Eröffnungsfeier, bei der jede Nation mit der Nationalflagge auflief, und das entlang der Flaniermeile „Water Front“ mit Musik und Sprecher, war ein unfassbares Erlebnis“, schwärmt Deinl auch heute noch.

Und auch sportlich lief es gleich bestens. 4:1 gegen Wales, 2:0 gegen Argentinien, 3:1 gegen die Zweitvertretung von Südafrika (nur elf Nationen hatten gemeldet, aber es sollten zwei Sechsergruppen gespielt werden, was dann doch nicht funktionierte, weil das Team aus dem Oman kurzfristig nicht ausreisen durfte) – da war das Halbfinale schon sicher, so dass die unglückliche 2:3-Niederlage gegen die Niederlande nicht ins Gewicht fiel.

Im Gegenteil: „Als Gruppenzweiter bekamen wir mit Südafrika unseren Wunschgegner und mussten nicht gegen England oder Frankreich antreten“, verrät Gunther Deinl. „Das 3:2 gegen den Gastgeber war dennoch eine echte Überraschung.“

Erfreulich nicht nur die Silbermedaille – die Akteure sahen sich auch eine ganze Menge an und hatten auch jenseits des Platzes jede Menge Spaß. „Der Ausflug zum Kap der guten Hoffnung mit der kompletten Truppe war schon super. Die Safari-Tour durch ein 10.000 Quadratmeter großes Gelände, als wir zahlreichen wilden Tieren begegneten, ein wahrer Genuss. Und wir hatten sogar das Riesenglück, dass wir einen sonnigen, nebelfreien Tag erwischten, als wir bei 24 Grad und leichtem Wind auf dem Tafelberg herumspazierten und eine herrliche Aussicht genießen durften.“

Für den Abwehrspieler, der zuletzt noch in der Oberliga für den VfB Hüls verteidigte, war es das erste WM-Silber. Mit der M40 wurde er 2018 in Barcelona guter Fünfter. In der Halle führte er die deutsche M45 2019 in Hongkong sogar zu Gold (als Teammanager durfte er nicht selbst spielen), im Sommer 2022 erreichte er ebenfalls als Teammanager mit der M40 in Nottingham Platz fünf.

Auch mit seinen nationalen Erfolgen ist Gunther Deinl zufrieden. „Unvergessen bleibt der Aufstieg 2002 in die 2. Liga mit dem TSC Eintracht Dortmund.“

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