Die Mannschaft des VfB Hüls stand heute etwas unter Druck, etwas Zählbares beim Aufsteiger aus Stadtlohn zu erreichen. Doch schon zur Pause war die Ernüchterung groß, aber auch der Ärger über Entscheidungen, die nicht wirklich gut waren. Am Ende steht eine 1:3-Niederlage zu Buche und die Erkenntnis, dass die süßen Früchte im Moment etwas zu hoch hängen.
Es lag bestimmt nicht am tiefen und rutschigen Platz im hülsta-Sportpark, dass der VfB Hüls kein Mittel fand, gegen eine gut organisierte Stadtlohner Elf zum Erfolg zu kommen. Es lag auch nicht nur an den Fehlentscheidungen des äußerst unglücklich agierenden Schiedsrichtergespanns, es lag in erster Linie an der Mannschaft selbst, die nicht mit der Konsequenz auftrat, in der Defensive den Zugriff zu bekommen oder vorne Akzente zu setzen. Das Spiel begann dabei recht unaufgeregt. Beide Teams versuchten, mit gebremstem Schaum Akzente zu setzen, ohne dass es mal richtig gefährlich hätte werden können. Doch schon nach acht Minuten war das Makulatur, als ein langer Ball aus dem Halbfeld den Stadtlohner Borgert erreichen sollte, der einen knappen Meter im Abseits stand. Doch nicht er, sondern ein VfB-Verteidiger erreichte den Ball und verlängerte ihn unglücklich zum startenden Hilgemann, der beim zögerlichen Klärungsversuch von Hester den VfB-Keeper zu allem Überfluss tunnelte und den Ball so zur Führung im VfB-Kasten unterbringen konnte. Alle Proteste des zahlreich vertretenden VfB-Anhangs fruchteten nicht, es stand 1:0. Mit kurzen, schnellen Pässen schafften es die Gastgeber immer wieder in den VfB-Strafraum, wo die Verteidiger alle Hände voll zu tun hatten. Nach einer halben Stunde dann die nächste kalte Dusche. Startelf-Debütant Felix Berge brachte SuS-Kapitän Krüchting zu Fall. Als alle mit dem Freistoßpfiff rechneten, da das Foul deutlich vor dem Strafraum stattfand, zeigte Schiedsrichter Jeromin aber auf den ominösen Punkt. Elfmeter. Unfassbar. Auch hier brachten die Proteste nichts ein, und der Schiedsrichter darf sich bereits auf eine schöne Video-Analyse freuen. Altunbas war´s egal, er vollstreckte dieses Geschenk zum 2:0. Hoffnung keimte beim Hülser Anhang auf, als Felix Berge fünf Minuten später den Ball aus der Distanz ins Tor drosch. Doch trotz dessen war eine Kabinenpredigt angesagt.
In den zweiten 45 Minuten bekam der VfB dann etwas Oberwasser. Das erstmalige 4-3-1-2-System funktionierte bis zum gegnerischen Strafraum, aber dort waren es auch wieder zahlreiche Fehlentscheidungen - aber nicht vom Schiedsrichter - die für wenig Freude sorgten. Ein Hakren zuviel, ein zögerlicher Abschluss, eine hektische Aktion, ein ungenaues Abspiel, egal, was die VfB-Kicker dort anstellten, es passte gerade nicht. Genauso wenig klappte die Absprache zwischen Heitbreder und Hester nach einem langen Schlag Richtung VfB-Strafraum. Die VfBer rauschten zusammen, Borgert bedankte sich und netzte ungehindert ein. Das 3:1 war ein Spiegel des ganzen Spiels. Stadtlohn spielte einfach, schnörkello, aber zielstrebig, wohingegen der VfB viele Dinge versuchte, die aber nicht fruchteten. Ebenso spiegelbildlich die Situation, als André Koch im gegnerischen Fünfer volley zum Abschluss kam, aber SuS-Keeper Fork irgendwie eine Hand an den Ball zauberte. Es sollte einfach nicht sein. Zu allem Überfluss musste VfB-Keeper Hester mit einer Verletzung, resultierend aus dem Zusammenprall mit Heitbreder, das Spielfeld verlassen, so dass Pascal Knop zu seinem Saisondebüt kam.
Karsten Quante bilanzierte abschließend: "Ein Fan sagte ´das war ein gebrauchter Tag´. Ich gebe ihm da 100%ig Recht. Wir müssen begreifen, dass wir in jedem Spiel in jeder Minute voll da sein müssen. Und wir müssen als Einheit funktionieren, miteinander kommunizieren. Das war heute nicht immer der Fall. Natürlich ist es ärgerlich, wenn zwei Tore wegen vermeintlich falscher Schiedsrichterentscheidungen fallen und ein Tor wegen fehlender Absprache. Aber es kann auch nicht sein, dass wir nur durch einen Fernschuss zu einem Torerfolg kommen. Das sind Dinge, die wir ansprechen müssen, und das werden wir am Dienstag tun, wenn es dann in die Vorbereitung für das Spiel gegen RW Ahlen geht. Dort haben wir nichts zu verlieren und können uns daheim gut präsentieren, und darauf richten wir - bei aller Fehleranalyse - nun den Fokus."
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