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(M.T) Nach einer regenreichen Nacht ging der bange Blick zum Himmel, dann ins Internet. Okay, das Spiel in Dornberg sollte stattfinden, während man in Herne eine Ostseeregatta nachstellen konnte. Dank des Hinweises der Gastgeber, dass heute der Bielefeld-Marathon stattfand, ging es mal nicht über die A2 nach Ostwestfalen, sondern über die A30 und A33 inklusive eines Landeswechsels nach Niedersachsen.

Nach gut eineinhalb Stunden Fahrt war Dornberg erreicht. Die Sportanlage liegt etwas außerhalb auf einem Hügel in Bielefeld-Großdornberg. Optisch vergleichbar mit der Anlage in Hüls-Süd, aber ohne Tribüne, fühlte man sich etwas zurückversetzt in Landesligazeiten. Die Organisation des TuS Dornberg war aber top. Als erstes unterzog man sich daher dem Test der Stadionwurst, angepriesen als die beste Wurst der Liga!

Okay, das sah gut aus, die Pommes waren in Ordnung, die Wurst vom Badeweiher muss aber nach wie vor keine Konkurrenz fürchten. Hungrige Bäuche fragen aber auch nicht großartig, wie es denn schmeckt.

Die Lautsprecheranlage auf dem Sportplatz war für die Besucher der Stehtribüne passend ausgelegt, um niemanden zu wecken. Offensichtlich gibt es auch in Ostwestfalen "böse" Nachbarn, die einen ordentlichen Amateurspieltag nicht zu schätzen wissen. Schade.

Vor dem Anpfiff dann schon die ersten Lacher auf den Rängen: die Hülser Mannschaft war frühzeitig auf dem Feld, lange bevor der Schiedsrichter mit einem lauten Pfiff zum Sammeln bat. Und der Schiedsrichter wollte dann auch gemeinsam mit beiden Mannschaften auflaufen, so dass die Hülser Elf erstmal wieder zurück vor das Spielfeld musste. Es sollte nicht die letzte kuriose Entscheidung des Mannes mit der Pfeife bleiben.

Die etwa 40 mitgereisten Hülser Fans sahen eine durchwachsene erste Halbzeit. Dornberg stand defensiv überraschend gut und setzte offensiv immer wieder Akzente. Die Chemiekeulen kamen so nicht in Verlegenheit, die Anlage wieder zu verschmutzen - in der vorletzten Saison sollten sie nach einem Hülser Treffer tatsächlich zum Besen greifen, um Papierschnitzel zusammenzukehren ...

Unter dem Motto "selbst ist die Mannschaft" wurden die Ersatzspieler des TuS nach einem resoluten Befreiungsschlag in die Büsche geschickt, um das verlorene Spielgerät wiederzubeschaffen.

Das alleine hatte schon für Erheiterung gesorgt, doch es wurde noch besser: "Jungs, alleine geh´ ich da nicht rein!", meinte einer der Akteure und ihm musste lange gut zugeredet werden. Nach wenigen Minuten kam er erfolgreich wieder aus dem Grün gekrochen.

Halbzeit. Zeit für eine eiskalte Erfrischung. Und für ein Stück Kuchen. Während sich einige Glückliche ins Polster niedersinken ließen, schauten andere in die Röhre. Kommentar eines Offiziellen: "Die haben halt nicht mit 1.000 Zuschauern gerechnet...!"

Nach 53 Minuten konnten die Keulen dann endlich ihr Konfetti verstreuen, Oktay Semiz hatte mit einem Traumtor den Ausgleich erzielt.

Kommentar vom 1. Vorsitzenden Wolfgang Muth: "Jungs, wo sind die Besen?"

Ostwestfalen - das scheint nicht die Heimat guter Kinderstube zu sein. Und auch an Toiletten wird gespart. Da pinkelt ein Zuschauer tatsächlich an die Kabine des Stadionsprechers. Tssseee...

Nach dem 2:1 für den VfB hoffte der Anhang auf drei Punkte und den ersten Auswärtssieg. Der Platzverweis von Paddy Goecke und die dann entstehende Unordnung im Defensivverbund lud die Gastgeber aber förmlich zum Toreschießen ein. Das 2:2 am Ende war insgesamt glücklich für den VfB, der aber unglaublich effizient war, wenn er zum Abschluss kam. nsonsten blieb vieles in der Offensive Stückwerk. Dennoch holte sich die Mannschaft den verdienten Applaus der Hülser Anhänger ab.

Nächste Woche gibt es den nächsten Anlauf in der Fremde, dann geht es zum FC Eintracht Rheine.