Recht unangnehm dürfte die Aufgabe für den VfB am Sonntag (15 Uhr, Badeweiher) werden. Dann erwartet die Schmidt-Truppe den SuS Neuenkirchen. Nicht nur ein bisher unbekannter Gegner, sondern auch ein unbequemer, wie man am Badeweiher erfahren hat. Trotzdem möchte die Mannschaft auch im zweiten Heimspiel den Fans einen Sieg präsentieren.

VfB 48/64 Hüls: Verzichten muss der VfB dabei aber neben André Koch auch auf Jago van Briel. Der zog sich im Testspiel unter der Woche eine muskuläre Verletzung zu. Zunächst ein schmerzhafter Ausfall, van Briel belebte das Hülser Angriffsspiel auf der linken Seite in den ersten beiden Spielen recht ordentlich. Trainer Schmidt hat mit Neuzugang Oktay Semiz aber eine mögliche Alternative. Dabei hofft Schmidt, dass die Mannschaft am Sonntag die individuellen Fehler aus dem Spiel gegen Gütersloh abstellt: "Das ist halt auch der Lerneffekt. Gütersloh hat uns da knallhart bestraft. Sowas kommt aber vor. Die Spieler müssen lernen, dass es in der Oberliga oft schneller zugeht, als sie es bisher kannten." Dass die Köpfe seiner Kicker nach der Niederlage zu tief hängen, glaubt Schmidt nicht: "In den ersten Spielen brauchen wir unsere Jungs nicht jedesmal neu motivieren. Interessant wird es, wenn ab einer gewissen Zeit die Liga Normalität wird." Und der Gegner am Sonntag? "Neuenkirchen hat eine gute Mannschaft und ist für mich mit Sicherheit ein Geheimfavorit für die Spitze", berichtet Schmidt. VfB-Spielebeobachter Joachim Kirstein kennt die Truppe auch etwas genauer: "Die standen letzte Saison nach dem Aufstieg erst im Keller. Nachdem Tobias Wehmschulte dann Trainer wurde, hat sich die Truppe ganz souverän nach oben bis auf den siebten Platz gespielt. Ich glaube, er ist der jüngste Trainer der Liga, aber was ich von ihm und der Mannschaft mitbekommen habe, war schon ein sehr guter Eindruck." Es wird ein hartes Stück Arbeit für den VfB am Sonntag. Dennis Kündig wird dabei nicht mehr im Kader stehen. Der Mittelfeldspieler löste am Freitag seinen Vertrag beim VfB auf und wechselt zu Westfalia Herne. "Sportlich für beide Seiten die beste Lösung, menschlich ist der Verlust schmerzlich. Dennis hatte nach seinem Kreuzbandriss immer Rückschläge, steckte aber nie auf und war immer nah an der Mannschaft. Der hat sich zu 100% mit dem VfB identifiziert. Solche Abgänge sind dann immer sehr schade", so Teammanager Engin Yavuzaslan zu dem Wechsel. Kündig schaffte es letzte Saison nur einmal im letzten Saisonspiel in den Kader, blieb aber ohne Einsatz. In der U23 war er 7x am Ball und erzielte dabei 2 Treffer.

SuS Neuenkirchen: Beachtbare Ergebnisse erzielte der SuS in den ersten beiden Saisonspielen. Im Eröffnungsspiel der Oberliga Westfalen gab es vor mehr als 3.000 Zuschauern im Derby bei Eintracht Rheine ein 1:1-Unentschieden. Im ersten Heimspiel letzte Woche wurde der TuS Dornberg mit 4:3 geschlagen. Dabei holte das Team sogar einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand auf und Trainer Wehmschulte war von der Moral seiner Truppe begeistert. Sein Ziel ist, entgegengesetzt vieler anderer Meinungen, der Klassenerhalt. "Das zweite Jahr ist immer das schwerste. Uns unterschätzt niemand mehr", so Wehmschulte. Der schätzt den VfB als sehr zweikampfstark an, sieht aber einen Vorteil darin, dass sich die Truppe erst noch finden muss. Bis auf Michael Egbers kann der Coach auf seinen vollen Kader am Sonntag zurückgreifen. "Trotzdem müssen wir uns in vielen Bereichen, gerade was die Abstimmung angeht und das System, welches wir spielen, noch finden", bremst Wehmschulte die vielleicht enstandene Euphorie etwas aus.