Am Sonntag geht endlich es los. Der VfB erwartet um 15 Uhr Westfalia Herne zum Derby. Für die Fußballer am Badeweiher auch der Start zum absoluten Neuanfang. Quasi die Stunde Null. Mittlerweile spürt man auch überall, wie sich die Spannung und auch die Vorfreude auf die neue Saison langsam aufbauen. Dazu gibt es ein Wiedersehen mit einem guten Freund, was hier sogar einen extra Bericht wert ist.
VfB 48/64 Hüls:Die beste Nachricht zuerst. Martin Schmidt kann auf alle Akteure zurückgreifen. Auf die taktisch, nicht gerade klug gestellte Frage, wie denn die Startformation aussehen könnte oder ob er seine Wunschelf schon während der Vorbereitung mal auf dem Platz hatte, antwortet Schmidt: "Die Aufstellung ist noch nicht in Stein gemeißelt. Ist ja auch kein Wunder, weil wir einfach noch keine gewachsenen Strukturen haben und wir noch nicht richtig eingespielt sind. Aber einige haben sich durchaus in den Vordergrund gespielt." Mit der Vorbereitung ist Martin Schmidt auf jeden Fall zufrieden: "Wir wurden in all den Spielen nicht einmal vorgeführt. Dafür muss man die Truppe schon loben." Spannung merkt man Schmidt aber eher an, als Vorfreude: "Wir werden am 1. Spieltag noch nicht in der Verfassung sein, die wir wollen. Das braucht auch noch Geduld. Es ist ein Neuanfang, keine Frage, aber der Start nimmt darauf keine Rücksicht." Bei einer Fanumfrage auf der Facebookseite der Oberliga Westfalen stehen neben dem SV Zweckel auch der VfB Hüls und Westfalia Herne hoch im Kurs, was den Absteiger Nr.1 angeht. "Die Meinung kann man nach den ganzen Dingen niemanden verübeln. Aber wir machen unser Ding und wollen am Ende über den Strich stehen", nimmt der Trainer Stellung dazu. Gewohnt sachlich. Teammanager Engin Yavuzaslan ist dann eher der Stimmungsmacher: "Wir müssen gewinnen und werden gewinnen. Punkt." Kurz und knapp. Wolfgang Muth findet dann den Mittelweg: "Ich muss zugeben, dass jetzt vor dem ersten Spieltag eine gewisse Euphorie bei mir da ist. Ich hoffe auf den wichtigen Startsieg. Vor allem werden jetzt viele genau auf den VfB schauen. Wenn die Mannschaft sich ordentlich und gut präsentiert, dürfte es vielleicht auch in vielen anderen Bereichen kein Nachteil für die nahe Zukunft sein." Dazu hat man am Mittwochabend mit Nico Striewe einen weiteren Spieler verpflichtet. Der 24-jährige Innenverteidiger, der auch auf der "6" spielen kann, war zuletzt beim SV Zweckel und hat eine längere Verletzungspause hinter sich. "Er ist aber kurz davor, wieder topfit und voll belastbar zu sein", so Yavuzaslan. Den Altersdurchschnitt der Hülser Rasselbande macht Striewe schon etwas kaputt. Der liegt momentan bei 22,1 Jahren. Die jüngste Hülser Truppe in der Geschichte der ersten Mannschaft, die sofort eine riesengroße Geschichte schreiben könnte.
SC Westfalia 04 Herne:In der Situation, in welcher der VfB jetzt ist, in der war Herne in der letzten Saison. Das weiß auch Trainer Jörg Silberbach und warnt davor, die Badeweiher-Truppe zu unterschätzen: "Ich schätze Martin Schmidt sehr und ich weiß, dass er aus dem Spielermaterial, was er hat, eine schlagkräftige Mannschaft formen wird. Wir dürfen die Hülser auf keinen Fall unterschätzen." Mit der Vorbereitung scheint der Herner Coach nicht ganz so zufrieden gewesen sein: "Viele Spieler waren während der Vorbereitung im Urlaub, dazu gab es auch immer mal wieder verletzte Akteure. Aber die, die komplett mitgemacht haben, sind auf einem guten Stand." Auf Kaya, Johns und Yigit wird er zum Saisonstart aber nicht zurückgreifen können. Das Ziel der Westfalia ist der Klassenerhalt. "Der gerne auch frühzeitig feststehen darf. So einen Kraftakt wie in der letzten Saison möchte ich vermeiden", so Silberbach. Dazu gibt es am Sonntag ein Wiedersehen mit zwei Ex-VfB'lern. Dennis Weßendorf und Michael Planhof kehren an den Badeweiher zurück. Letzterer ist uns auf der nächsten Seite sogar einen extra Bericht wert.
Die Statistik: Da treffen am Sonntag zwei gut bekannte Gegner aufeinander. Insgesamt 20 Pflichtspiele gab es zwischen den beiden Teams. 4x gewann der VfB, 8x gab es ein Unentschieden und 8x gewann die Westfalia. Die Heimbilanz des VfB: 3 Siege, 4 Unentschieden und 3 Niederlagen. Aber: Die letzten 3 Spiele gewann der VfB gegen Herne mit einem Torverhältnis von 10:2. Bereits in der Saison 09/10 trafen die Mannschaften am Badeweiher am ersten Spieltag aufeinander. Da gab es ein 1:1-Unentschieden. Den letzten Heimsieg am ersten Spieltag feierte der VfB im August 2002. Da wurde die TSG Dülmen mit 3:1 geschlagen. Man muss aber auch sagen, dass der VfB in den letzten 13 Jahren auch nur 4x mit einem Heimspiel gestartet ist.
Der Rückkehrer:Er gehört definitiv zu den Spielern, die man immer wieder gerne am Badeweiher sieht: Michael Planhof. Kapitän von Westfalia Herne. Sechs Jahre war "Plane" am Badeweiher und gehörte zu den "Relegationsplatz-Helden" aus der vorletzten Saison. Aber er stieg auch als Meister mit dem VfB aus der Verbandsliga in die damalige NRW-Liga auf. Begeisterung über sein erstes Spiel gegen seinen Ex-Verein klingt definitiv anders: "Blöd, dass es am ersten Spieltag ist. Aber wobei, besser so, als am Ende, wenn es für beide Teams vielleicht noch um was geht." Er beschreibt ein komisches Gefühl für Sonntag, aber auch Vorfreude. "Ich möchte und werde vor und nach dem Spiel viele Hände schütteln. Ich bin ja damals im absoluten guten Verhältnis vom VfB gegangen. Regionalliga wäre definitiv eine Klasse zu hoch für mich gewesen, aber ich wollte und will ja noch etwas Fußball spielen. Das mache ich jetzt für die Westfalia und für die gebe ich auch alles. Aber ich muss schon zugeben, dass am VfB immer noch ein Teil meines Herzens hängt. Aber davon wird auf dem Feld nichts zu sehen sein. Ich will gewinnen. Ich würde aber weder überschwenglich, noch lautlos jubeln im Fall der Fälle." Sein Wunsch für die kommende Saison sagt auch vieles aus: "Hauptsache wir und der VfB steigen nicht ab, der Rest ist mir egal." Am letzten Dienstag nutzte er auch gleich die Möglichkeit, sein Ex-Team zu sehen: "Die können Fußball spielen. Absolut. Ich muss zugeben, dass ich über die Qualität auch etwas überrascht war. Nach dem Umbruch hätte ich es nicht unbedingt so erwartet." Über erlebte Geschichte mit und beim VfB könnte "Plane" schon fast ein Buch schreiben. Für die Highlights verwendet er gerne das Wort "Legendär". "Die Rückfahrt von Toto Stondzik und mir im Fanbus aus Ahlen, der Aufstieg in Stadtlohn, der Sieg zur Regionalliga-Relegation in Bielefeld. Legendär. Bielefeld. Ein Jahr später sicher ich mir in einem ähnlichen Spiel mit der Westfalia die Klasse. Scheinbar liegt es mir da. Kann auch kein Zufall sein. Dazu erlebte Dinge auf Abschlussfahrten, Sengers Aktion, als er Täubers Koffer vor dem Kofferband ausgepackt hat und jedes Teil einzeln draufgelegt hat. Alles Erlebnisse, die man nie vergisst", berichtet Planhof Kurioses hat auch Pressesprecher Stefan Berger zu berichten: "Michael fing beim VfB vor 8 Jahren an, als ich als Berichteschreiber einstieg. Ich habe ja auch etliche Mallorca-Touren hinter mir, aber mein legendärstes Erlebnis hat direkt mit Plane zu tun. Wir haben uns aber darüber geeinigt, dass wir darüber stillschweigen, auch wenn die Zunge juckt, denn es war genial. Oder legendär, wie Michael sagen würde. Ich habe so selten gelacht, wie da. So Typen wie Michael lässt man hier am Badeweiher immer mit mehr als nur einer Träne gehen. Er war eine absolute Identifikationsfigur und ist bis heute bei unseren Fans noch ein absoluter Sympathieträger." Mit dem U19-Coach Werner Platzer, dem Ex-Betreuer Günter Wunschick und den Ex-Spielern Sebastian Senger und Niclas Schmidt trifft sich Planhof sogar einmal im Monat in Marl zum kegeln: "Den alten Zeiten wegen. Ich freue mich immer auf den Termin." Und für Sonntag hat er auch vorgeplant: "Ich kenne zwar nicht mehr viele aktuelle Spieler, aber aus dem Vorstand, von den Helfern, dem Umfeld und den Fans sind mir noch viele bekannt und die möchte ich auch alle wiedersehen. Ich richte mich darauf ein, dass es am Sonntag etwas länger wird. Meine Frau wird mich auch zurückfahren. Das wird sie sogar müssen." Wir wünschen "Plane" nur das Beste und hoffen, dass sein Wunsch in Erfüllung geht: Klassenerhalt für den VfB und die Westfalia.
Das Wetter:Hoffen wir, dass die Wetterfrösche sich irren. Denn zum Saisonauftakt wird es bei 22°C eher durchwachsen sein. Vor und nach dem Spiel liegt die Regenwahrscheinlichkeit bei 75%, während des Derbys soll es aber überwiegend trocken bleiben und auch die Sonne könnte ab und an mal einen Blick auf das Spielfeld werfen.
Weitere Informationen:
- Liebe Fans aus Herne! Von Euch wurden uns ca. 150 Fans angekündigt. Aufgrund der Erfahrungen mit Euch in den letzten Jahren und dem guten Verhältnis zwischen den beiden Vereinen, gelten keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen. Trotzdem wollen wir Euch bitten, Euren eigenen Parkplatz und den Gästeeingang zu benutzen. In Eurem Block werden wir ausreichend für Euer Wohl sorgen. Informationen zum Parkplatz und zum Eingang findet Ihr >>>HIER<<<. Den meisten von Euch dürfte aber alles bekannt sein. Wir wünschen Euch eine gute An- und Abreise und hoffen auf ein sportliches und faires Verhalten von Euch.
- Natürlich gibt es auch in der Oberliga wieder den >>>LIVE-TICKER<<<. Ab ca. 13:30 Uhr werdet Ihr mit den ersten Informationen dort unterhaltsam versorgt.
- Die >>>Eintrittspreise<<< für die kommende Saison haben wir nicht geändert. Wir hatten in der Regionalliga damit schon unterstes Niveau und gehören damit auch in der Oberlia zum Durchschnitt.
- Natürlich bekommt Ihr weiterhin unsere >>>Stadionzeitung<<< kostenlos am Stadioneingang. Dort erfahrt ihr alles Wissenswerte rund um das Spiel, um unsere Mannschaft und weitere Informationen aus der Fußballabteilung.
- Unsere weiteren Medien bei >>>FACEBOOK<<< und unser >>>FAN-FORUM<<< freuen sich auch auf Euren virtuellen Besuch und über Eure Meinungen und Kommentare. Schaut mal vorbei.
So geht es weiter:
- SO, 25.8., 15 Uhr: FC Gütersloh 2000 - VfB
- SO, 1.9., 15 Uhr: VfB - SuS Neuenkirchen
- SO, 8.9., 15 Uhr: TuS Dornberg - VfB
- SO, 15.9. 15 Uhr: Eintracht Rheine - VfB
- SO, 22.9., 15 Uhr: VfB - Rot-Weiß Ahlen
Auf geht's in die neue Saison. Auf geht's zum Neuanfang. Wir hoffen, dass Ihr alle zahlreich und lautstark unsere junge Truppe unterstützt. Nicht nur am Sonntag. Noch wird es in einer Saison auch soviel auf die Fans angekommen sein, wie in diesem Jahr. Verleiht der Truppe Flügel, kitzelt mit eurer Anfeuerung ein paar Prozent mehr aus der Mannschaft raus. WIR BRAUCHEN EUCH ALS 12. MANN!