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Die 1:2-Niederlage des VfB beim FC Eintracht Rheine vor 522 Zuschauern war wieder so ein Spiel, woraus die Schmidt-Truppe nicht nur lernen kann, sondern auch lernen sollte. Am Ende war die Niederlage zwar nicht unverdient, aber wenn man die beiden Gegentreffer betrachtet, doch recht unglücklich. Unglücklich war vor allem einer, der kurz davor stand, der Held beim VfB in diesem Spiel zu werden: Torhüter Emanuel Schmid.

 

Goecke hadert nach einer verpassten guten Chance für den VfBNach dem 2:2 letzte Woche in Dornberg sagte Trainer Martin Schmidt, dass seine Mannschaft sich so eine Leistung wie in der ersten Halbzeit besser nicht mehr erlauben sollte. Siehe da, die Ansprache saß. Bevor Yannick Goecke in der 8. Minute im Strafraum gefoult wurde und den Elfmeter zur Führung selber verwandelte, hätte die Truppe nach einer Großchance von Salja und Goecke schon bereits führen können. Danach war der Gastgeber zwar optisch überlegen, aber die gute VfB-Defensive stand sicher und ließ keine nennenswerten Torchancen für den FCE zu. Wenn, dann brachte man sich höchstens mal durch eigene Fehler in Gefahr, wobei die Eintracht diese nicht zu nutzen wusste. Während der VfB aus der sicheren Defensive heraus den einen oder anderen gefährlichen Nadelstich setzen konnte, war der FCE im Spiel nach vorne einfach zu ideenlos. Gefühlte 90% der Angriffe wurden mit planlosen, langen Bälle nach vorne eingeleitet. Nur einmal wurde es richtig gefährlich (10.), aber "Emu" Schmid reagierte glänzend.

Der VfB schaffte es kaum noch, in der 2. Hälfte nach vorne zu kommenNach der Pause spielte nur noch Rheine, der VfB schaffte es so gut wie gar nicht mehr, für Entlastungen zu sorgen. Aber auch wenn der FCE optisch überlegen war, so fehlte es immer noch an entscheidenden Ideen. Nach gut einer Stunde wurden die Angriffe der Hausherren aber dann doch immer gefährlicher und Schmid wurde zum Fels in der Brandung. Sicher holte er die hohen Bälle aus dem Strafraumhimmel, sensationell, wie er einen Kopfball und einen Freistoß aus dem Winkel fischte. Beim 1:1 durch Thomassen in der 77. Minute war dann aber auch Schmid machtlos. Ärgerlich, weil es kurz vorher im Mittelfeld ein Foul an Salja gab, welches Schiedsrichter Michael Negri nicht ahndete. Salja blieb verletzt liegen, Rheine spielte weiter und traf. Zumindest war das Tor ein kurzer Weckruf. Im direkten Gegenzug verpasste Oktay Semiz nur knapp die Chance zur erneuten Führung für den VfB. In der 88. Minute dann der Knockout. Ecke für Rheine, Hüls' bester Kopfballspieler Robin Klaas liegt verletzt draußen. Die Ecke kommt, Schmid unterläuft sie und erneut ist es Thomassen, der einnetzt. Der Siegtreffer, die Entscheidung. Der VfB-Keeper ist noch lange nach dem Spielende untröstlich.

PK nach dem Spiel"In der ersten Halbzeit sind wir früh durch den Elfmeter in Führung gegangen. Ob man den geben muss, kann ich jetzt nicht sagen, aber wir haben es angenommen. Danach haben wir wenig zugelassen und weitere, gute Chancen gehabt. In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht mehr geschafft, für Entlastung zu sorgen, wobei Rheine auch lange Zeit keine großen Chancen hatte. Vor dem Ausgleichstreffer habe ich ein klares Foulspiel an uns gesehen. Der Siegtreffer war ein Torwartfehler, aber Emu hat vorher ein paar Mal sensationell gehalten. Sowas passiert halt", fasste Martin Schmidt die Partie zusammen, der zudem noch anmerkte, dass seine Truppe in Zukunft lernen muss, mehr körperlich dagegen zu halten. Rheines Trainer Uwe Laurenz nach dem Spiel: "Ich sehe vieles so wie Martin. Am Ende finde ich unseren Sieg aber verdient, weil wir in der zweiten Halbzeit überlegen waren. Für Emanuel Schmid ist es ärgerlich, der vorher richtig sicher und gut gehalten. Ich bin jetzt aber froh über unseren ersten Sieg." Die Fans der beiden Vereine, die hinter der Tribüne noch lange diskutierten, sahen es dann aber eher so, dass dieses Spiel keinen Sieger verdient gehabt hätte. Der VfB hätte in der ersten Halbzeit schon den Sack zu machen können und in der zweiten Halbzeit war Rheine halt überlegen. "Das Spiel lief gut für mich. Bei der Ecke war ich mir so sicher, dass ich den Ball bekomme. Das war vermutlich zu viel gewollt und falscher Ehrgeiz. Wenn ich auf der Linie geblieben wäre, wäre vermutlich gar nichts passiert", war Schmid am Ende durchaus selbstkritisch, was aber nichts an daran änderte, dass er der traurigste Mann in der OBI-Arena war.

Auch in Rheine wurde der VfB toll unterstütztEinen Dank müssen wir an dieser Stelle noch an die VfB-Fans loswerden. Wie auch letzte Woche in Dornberg wurde unsere Mannschaft auch in Rheine wieder lautstark unterstützt. Das pusht unsere junge Truppe und ist auch enorm wichtig, vor allem auswärts. Wir hoffen, dass ihr weiter dabei bleibt und in zwei Wochen haben wir dann nach dem Spiel in Erndtebrück die weitesten Reisen auch schon hinter uns. Von Timo Koscholleck an dieser Stelle auch noch einmal einen großen Dank für das Geburtstagsständchen. "Auch wenn ich lieber gewonnen oder hier was mitgenommen hätte, kann ich dafür nur noch einmal Danke sagen. Unsere Fans sind richtig klasse", so der Verteidiger, der leider nicht mit dem richtigen Geschenk nach Hause fahren konnte.