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Die Hülser Rasselbande hat die ersten Schritte in der Oberliga Westfalen bravourös gemeistert. Ohne zu stolpern gelang ein 3:1-Sieg vor 380 Zuschauern im Derby gegen Westfalia Herne. Trotzdem hatte die Sache einen großen Wermutstropfen. André Koch, einer der wenigen erfahrenen Spieler im Kader, wird sich vermutlich eine schwere Knieverletzung zugezogen haben.

 

Schrecksekunde: Andre Koch muss verletzt rausEs war die 36. Minute, als Koch nach einem Zweikampf liegen blieb und sich sofort an das rechte Knie griff. "Es hat sofort im Knie geknackst. Ich habe schlimme Befürchtungen. Hoffentlich ist es nicht das Kreuzband", so Koch nach dem Spiel. In den Minuten vorher sahen die Zuschauer ein Fußballspiel mit viel Kampf und intensiven Zweikämpfen. Der VfB hatte seine beiden größten Chancen, als Yannick Goecke zweimal alleine auf das Tor zulief, aber beide Mal nur das Außennetz traf. Die Westfalia konnte zwei Möglichkeiten nicht nutzen, als die VfB-Hintermannschaft nach Standards den Ball nicht klären konnte und sehr konfus im eigenen Strafraum wirkte. Da war es dann auch schon fast kein Wunder mehr, wie die beiden Tore vor der Halbzeit fielen. Einen eigentlichen langen und harmlosen Ball von VfB-Verteidiger Dominik Grams in der 43. Minute fälschte Forin unhaltbar für seinen Keeper Johns ab, der den Ball eigentlich locker abfangen wollte. Ein Eigentor sogrte für die 1:0-Führung für den VfB. Ganz nach dem Prinzip "Schenk du mir was, ich schenk dir auch was" lief dann der sofortige Herner Gegenangriff ab. Nach einem weiten und ebenfalls harmlosen langen Ball steht VfB-Keeper Emu Schmid eigentlich bereit, um diesen aufzunehmen. Patrick Goecke will aber vor seinem Keeper klären, macht dies aber mehr schlecht als recht und legt den Ball genau dem Herner Angreifer Schröter vor die Füße und der hatte keine Mühe, den Ball ins leere Tor zu schieben. Der Ausgleich (44.) und so ging es dann auch in die Halbzeit. Eigentlich war der Halbzeitstand dann auch gerecht.

Sinan Kurt erzielt hier das 3:1 für den VfBDie zweite Halbzeit begann so, wie die erste aufhörte. Sehr intensiv in den Zweikämpfen, aber mit wenig Fußballkunst. Die Herner vergaben dann zwei gute Möglichkeiten. Einmal hielt Emu Schmid klasse gegen den vor ihm alleine auftauchenden Antwi-Adjej, einmal fehlte Schröter nach einem Solo einfach die Kraft für einen präzisen Abschluss. Eine Standardsituation in der 63. Minute brachte dann aber den VfB wieder in Führung. Freistoß Cakiroglu, Patrick Goecke mit einer tollen Kopfballverlängerung und Tolghan Capakli muss vor der Linie nur noch den Schlappen hinhalten. Das Tor gab dem VfB Selbstvertrauen, denn jetzt spielte man auch immer mehr Fußball, wobei die großen Torchancen aber ausblieben. Das Resultat war dann das 3:1 in der 78. Minute durch Sinan Kurt, der nach toller Vorarbeit von Capakli den Ball im Kasten versenken konnte. Das war dann auch die Entscheidung und am Ende waren Mannschaft und Fans sichtbar glücklich über den wichtigen Auftaktsieg.

Pressekonferenz nach dem Spiel"Unter dem Strich war der Sieg des VfB über 90 Minuten gesehen, verdient. Nach dem 2:1 haben wir es nicht geschafft, zurückzukommen. Bis dahin war das Spiel recht ausgeglichen. Die erste Halbzeit war es auch, in der zweiten Halbzeit haben wir zwei gute Chancen nicht genutzt. Dann kommt der VfB nach einer Standardsituation zum 2:1 und danach hatten wir keine Chance mehr. Hüls hingegen bekam die zweite Luft und Oberwasser", fasste Hernes Trainer Jörg Silberbach die Partie zusammen. VfB-Trainer Martin Schmidt sah es ähnlich: "Jörg hat es schon gut analysiert. In der ersten Halbzeit war das Spiel sehr lebendig, da haben wir die zwei dicken Chancen nicht genutzt, die Herne nach der Pause nicht genutzt hat. Bis zu unserer Führung war das Spiel ausgeglichen, aber nach dem 2:1 waren wir dann richtig im Spiel. Wenn man sieht, wie die Truppe nach dem 2:1 gespielt hat, dann sieht man auch, welches Potenzial in der Mannschaft steckt. Nur jetzt nicht durchdrehen, wir haben heute ein enges Spiel gewonnen. Wir müssen den Sieg richtig einordnen. Ab der 70. Minute haben wir toll gespielt, vorher haben wir Fußball gearbeitet. Wir müssen den Jungs auch Fehler zugestehen, die Ruhe bewahren, egal was ab und an auch passieren wird, dann werden wir ein tolles Team bekommen." Dafür gab es viel Applaus für Schmidt. Den bekam auch noch Jörg Silberbach. "Der VfB ist in einer schwierigen Lage und ich wünsche dem Martin und dem Verein, dass sie es schaffen. Ich kann nach zwei Jahrzehnten Trainertätigkeit sagen, dass es kaum einen sympathischeren Verein gibt als den VfB Hüls", waren die letzte Worte von Silberbach, welche zur Folge hatten, dass man der Westfalia am Ende der Saison natürlich auch von allen Seiten wünschte, dass sie ihr Saisonziel erreicht.

Der strömende Regen vor und auch während des Spiels werden dem VfB am Ende nicht wenig Zuschauer gekostet haben, aber 380 Zuschauer bei dem Sauwetter war schon eine tolle Zahl. Toll war auch, wie die Mannschaft von allen unterstützt wurde. Die VfB-Fans haben es verstanden, dass die Mannschaft diese Unterstützung braucht. Heute war es erst der erste Spieltag. Aber gemeinsam werden wir die anderen Aufgaben auch noch meistern. Trainer Martin Schmidt war sogar mit als erstes bei den Fans, um "Danke" zu sagen. Man kann an Mannschaft und Fans nur sagen: Weiter so! Dann überstehen wir auch Rückschläge.