Nach dem Rückzug der Evonik waren alle Beteiligten beim VfB Hüls in den letzten Wochen unermüdlich auf der Suche nach neuen Sponsoren, Förderern und Gönnern. Was sich bisher getan hat und wie es finanziell beim VfB nun aussieht, erfahrt Ihr hier ausführlich.
"Step by Step" ist scheinbar der neue Lieblingsspruch vom Vorsitzenden Wolfgang Muth, welchen er gerne mit einem Lächeln im Gesicht verwendet. "Was die Anzahl an kleineren Sponsoren angeht, so ist diese deutlich angestiegen. Ob Anzeigen für die Stadionzeitung oder das Ankündigungsplakat. Auch werden wir zum Start die eine oder andere neue Werbebande im Stadion haben. In unserer Situation ist jeder Betrag wichtig und Kleinvieh macht bei uns mehr als Mist. Wie es da läuft, sind wir absolut zufrieden und es sieht gut aus, dass wir diese Saison in Ruhe bis zum Ende bestreiten können. Aber ich muss noch einmal betonen: Ob Spieler, Trainer, Betreuerstab oder einige unserer ehrenamtlichen Helfer, die oft einen nicht kleinen Faktor an Ausgaben haben, um ihre Arbeit für den VfB überhaupt so toll machen zu können, sie alle verzichten auf Geld", so Muth. Der freut sich auch darüber, dass an ihn und an andere Leute im Verein oft Firmen rangetragen werden, an die man sich mal wenden sollte. "Das machen wir natürlich auch im Rahmen unserer Möglichkeiten. Auch wenn es sehr zeitintensiv ist, so versuchen wir, jedem Tipp nachzugehen", so der Vorsitzende weiter. Aber Muth sagt auch noch einmal klar: "Der große Sponsor fehlt weiterhin. Den werden wir aber brauchen, um auch wieder langfristiger Planungssicherheit zu haben. Wir freuen uns natürlich auch über jeden kleinen Betrag, brauchen diese auch, werden die auch weiterhin natürlich gerne annehmen und im Gegenzug auch diese präsentieren. Aber das ist natürlich auch alles sehr zeitintensiv. Aber ehrlich? Mir ist es das für jeden Euro, den der VfB bekommt, auch wert."
Manchmal helfen aber auch Zufälle weiter. Wie die Geschichte mit "Optik Nehm" aus Hüls. Das Geschäftsführer-Ehepaar Frank und Maike Jörden erzählt sie: "Als wir das mit dem VfB in der Zeitung gelesen haben, haben wir sofort gesagt, dass wir im Rahmen unserer möglichen Mittel helfen wollen. Wir sind beide fußballbegeistert. Wie es der Zufall dann wollte, kam Trainer Martin Schmidt, der schon länger mit seiner Familie bei uns Kunde ist, am nächsten Tag in den Laden um sich eine neue Brille anzuschaffen. Da haben beide Seiten dann sofort die Möglichkeit genutzt." So bekam der VfB vom Ehepaar Jörden eine tolle Spende und ihr Geschäft wird sich in Zukunft auch in der Werbung des VfB wiederfinden. Pressesprecher Stefan Berger erklärt dazu noch: "Wen uns jemand was gibt, wollen wir das auch um ein vielfaches zurückgeben. Wir haben mit der Homepage, unserer Facebookseite, der Stadionzeitung und unseren Fotogalerien zu jedem Spiel genügend Plattformen, jeden entsprechend zu präsentieren. Dazu werden wir unseren Videokanal "Badeweiher TV" auf Youtube in der kommenden Saison auch wieder verstärkt und professioneller nutzen. Auch da ist vieles möglich." Matthias Tatsch, Verantwortlicher beim VfB für die Stadionzeitung, sagt dazu: "Von 20 € bis zu einer Million €, wir haben für jeden das passende Paket. Fakt ist aber, dass wir jeden, der uns unterstützt, auch dementsprechend präsentieren. Meistens ist es sogar so, dass unsere Gegenleistungen dafür durchaus mehr wert sind. Aber das machen wir gerne, denn wir brauchen jeden Cent."
Eine ganz große Hilfe war auch der Ausrüster des VfB, Teamsport Philipp aus Recklinghausen. "Wir mussten ja die "Infracor"-Werbung von den Trikots nehmen. Aber wir haben nicht das Geld für neue Trinotsätze. Das betrifft ja nicht nur unsere erste Mannschaft. Gerd Phillip hat sich bereit erklärt, die alte Werbung aufwendig zu entfernen. Dafür hat er dann sein Logo erst einmal auf unseren Trikots platziert. "Das finde ich absolut toll und so hat Phillip auch noch einmal was davon. Wenn wir aber einen Trikotsponsor finden, ist es für Teamsport Phillip überhaupt kein Problem, wieder zu weichen. Eine ganz tolle Aktion, die uns auch enorm geholfen hat. Ich betone aber noch einmal deutlich: Unsere Brust ist weiterhin frei für einen Sponsor", so Muth dazu. "Es ist unser Ziel, dass hier schnell wieder alle das bekommen sollten, was sie auch verdienen. Man sollte ja nie vergessen, dass es bei uns auch schon vorher bei weitem nicht das gab, was andere Vereine so zahlen. Ohne Zahlen zu nennen, aber es ist unglaublich wenig, für was hier die Spieler auflaufen oder für was hier andere Leute ihre Arbeit machen. Davor kann man gar nicht genug den Hut ziehen und sich auch gar nicht oft genug bedanken. Aber man sieht in so einer Phase auch, wer richtig zum Verein steht. Das werden wir niemanden vergessen, denn ohne all diese Leute könnten wir gar nicht mehr spielen. Diese Spieler, Trainer, Betreuer und andere Helfer haben den Verein gerettet. Ich wäre der glücklichste Mensch auf Erden, wenn ich wieder jedem sagen kann, dass er das bekommt, was ihm eigentlich auch zustehen sollte. Aber bis dahin müssen wir noch sehr, sehr viel tun", hofft Muth für die Zukunft.
Hoffen kann und darf man auch auf die Fans des VfB Hüls. Einige Fans mit Wurzeln aus unserem Fanclub "Chemiekeulen" wollen alle treuen VfB-Fans zusammen bekommen und haben dafür die Initiative "1948%-Unterstützung" ins Leben gerufen, welche auch in Kürze präsentiert werden soll. "Leider gab es am Anfang, als die Fans voller Tatendrang waren, einige Missverständnisse zwischen Fans und Verein, sonst wäre die Sache wohl schon etwas weiter. Wir hoffen aber, dass das Gespräch an einem Tisch zwischen Verein und Fans die Sache bereinigen konnte", so Pressesprecher Berger. "Es ist keine Aktion vom Fanclub. Es sollen sich alle interessierten Fans daran beteiligen. Wir als Fans wollen dem VfB auch helfen. Wie immer es auch aussieht. Ob wir auch Spenden sammeln, Sponsoren ansprechen, vielleicht T-Shirts verkaufen und den Erlös dem Verein zukommen lassen, Ideen gibt es viele. Wir wollen dem Verein damit auch etwas Arbeit abnehmen, aber vor allem auch der Mannschaft zeigen, dass wir uns, so wie die für uns, den Hintern aufreißen. Wir können uns auch vorstellen, den Sponsoren das Logo der Initative zu überreichen, damit die Leute sehen, wer den VfB Hüls unterstützt. Denn nicht nur der Verein ist über jeden Euro glücklich, auch wir Fans. Denn so können wir weiter unseren VfB sehen und unterstützen. So ein Sponsor macht durchaus mehr Leute am Ende glücklich, als er vielleicht erst denkt", so Rene Jeromin, der unabhängig von seiner Arbeit für den Fanclub die Sache mit ins Leben gerufen hat. Prominente Unterstützung hat er schon bekommen. "Ex-Stadionsprecher Carsten Schwarma, der weiterhin natürlich großer VfB-Fan und Allesfahrer ist, ist schon dabei. Ebenso wie Daniel Südhof. Der VfB-Fan aus Bonn ist nicht nur mit seiner Frau bei fast allen Spielen dabei, er präsentiert sein kleines Unternehmen auch schon auf einer Werbebande und in der Stadionzeitung, obwohl es bei Bonn sitzt. Auch Carsten Schwarma macht ja für seine DJ-Tätigkeit bereits Werbung beim VfB in der Stadionzeitung. Natürlich muss und kann nicht jeder sofort persönlich Werbung machen (lacht). Beide haben der Aktion ihre Unterstützung zugesagt. Das ist das Wichtige. Sowas finde ich toll, weil Carsten und Daniel natürlich auch in vielen Bereichen ein enormes und wichtiges Wissen haben,nwährend ich eher kreativer bin. Aber damit ist es ja nicht getan. Toll auch, dass die beiden helfen wollen, obwohl sie nicht im Fanclub sind. Aber so ist es auch gedacht. Eine Aktion für alle bzw. mit allen", freut sich Jeromin, der sich auch der Unterstützung der anderen Fanclub-Mitglieder und hoffentlich noch anderen VfB-Fans sicher sein darf. "Die Jungs wollen uns helfen, wo sie nur können. Die haben uns schon angeboten, handwerkliche oder sonstige Arbeiten am Badeweiher zu übernehmen, wenn dieses mal nötig sein sollte", so Pressesprecher Berger. Man darf gespannt sein, was die "1948% Unterstützung"-Initative in Zukunft auf die Beine stellt. Wir werden natürlich weiterhin darüber ausführlich berichten.
Interessierte Sponsoren, Förderer und Gönner können sich natürlich jederzeit beim Verein per E-Mail an marketing[@]vfb-huels.de wenden. Sie werden auch umgehend Antwort von uns erhalten. Gerne schicken wir Ihnen auch Informationen zu, welche Möglichkeiten für Sie am Badeweiher bestehen. Wer uns mögliche Sponsoren, Förderer und Gönner vorschlagen möchte, darf sich ebenfalls gerne melden.