Nicht nur die 0:2-Niederlage in Lippstadt beschäftigte den VfB nach dem Spiel, sondern auch die Szenen, die es leider noch danach gab. Die Niederlage war durchaus vermeidbar gewesen, die unschönen Szenen danach verwunderten danach nur viele Beteiligte und Betroffene.
Das Spiel ist leicht zu beschreiben. In der ersten Halbzeit aggierte der VfB recht mut- und ideenlos, was das Spiel nach vorne anging. Der Führungstreffer durch Ramsey in der 32. Minute nach einer Standardsituation zeichnete sich dabei aber auch nicht unbedingt ab, weil der VfB bis zu diesem Zeitpunkt recht ordentliche Arbeit in der Defensive ablieferte. Erst Sekunden vor dem Halbzeitpfiff hatte dann Andre Koch die große Chance zum Ausgleich, als er nach einer Hereingabe von Marko Onucka freistehend am langen Pfosten vor dem leeren Tor den Ball nur knapp verpasste. In der zweiten Hälfte drückte der VfB dann auch endlich in der Offensive ordentlich auf die Tube, zudem wurde die Partie von beiden Teams auch sehr intensiv geführt. In der 47. Minute konnte Daniel Bertram die große Chance zum Ausgleich nach einem, zumindest diskussionswürdigen, Elfmeter aber leider nicht nutzen. Die Quante-Truppe ließ sich aber nicht unterkriegen, hatte durch Freyni noch zwei große Chancen. Ein Sonntagsschuss von Danilo in der 77. Minute mit einem der wenigen Lippstädter Entlastungsangriffen sorgte dann für die Entscheidung, auch wenn der VfB danach noch weiter alles versuchte. Markus Kaya sah dann in der letzten Minute noch die gelb-rote Karte nach einem harmlosen Wiederholungsfoul. In dieser Situation durchaus zu hart, aber vielleicht machte es am Ende für Schiedsrichter Hruek auch die Summe aus.
"In der zweiten Halbzeit war es so, wie wir es uns alle von Anfang an gewünscht hätten. Wenn der Elfmeter rein gegangen wäre, hätten wir das Spiel niemals verloren. Ich bin auch überzeugt davon, dass wir dann gewonnen hätten. In der ersten Halbzeit waren wir leider zu ideen- und mutlos. Wenn man den Jungs einen Vorwurf machen kann, dann nur über das Aufreten in der ersten Halbzeit. Die zweite Halbzeit war aber richtig gut", so Teammanager Engin Yavuzaslan. Trainer Karsten Quante pflichtete dem in der Pressekonferenz bei: "Nach der zweiten Halbzeit haben wir eine richtig gute Leistung gezeigt und man hat keinen Unterschied zwischen Lippstadt, denen ich trotz der momentanen Tabellensituation eine ganz große Qualität zuspreche, und uns gesehen." Sein Gegenüber, Daniel Farke, pflichtete ihm mit einer Aussage bei: "Ich muss heute mal meine Defensive loben. Der VfB hatte enorme Qualität in der Offensive." Bei diesem Satz ist dann nur schwer zu erkennen, dass die Quante-Truppe trotzdem mit 0:2 verloren hat. "Das mag daran liegen, dass wir in der ersten Halbzeit viel zu ängstlich waren. Wir standen defensiv zwar ordentlich, aber alles was nach vorne ging, verpuffte. Da ist es schon komisch, dass wir nur durch eine Standardsituation den Gegentreffer bekommen. Der Treffer war durchaus vermeidbar, aber vielleicht hatten wir da alle viel zu viel Zeit zu überlegen. Nur leider lief es in der gegnerischen Hälfte in den ersten 45 Minuten für uns überhaupt nicht gut. WIr waren zwar bemüht und aktiv, aber ohne Ideen und Mut und ohne die richtigen Entscheidungen im richtigen Moment läuft halt vorne dann nicht viel zusammen", so Quante.
Hässlich wurde es dann nach dem Spielende. Daniel Bertram wollte einen Zuschauer zur Rede stellen, der ihn übelst beleidigt und mit einem Gegenstand beworfen hatte. Darauf hin nutzen einige andere Lippstädter "Fans" die Gelegenheit und wollten auf den Platz stürmen und der Hülser Mannschaft an den Kragen. Nur das Eingreifen des Sicherheitsdienstes verhinderte wohl schlimmeres. "Daniel und alle anderen Spieler müssen und können mit einer hitzigen Stimmung von den Rängen umgehen. Wenn dann aber einem Spieler nach dem Abpfiff so der Kragen platzt, dann muss schon was heftiges vorgefallen sein und das war auch so. Ich verstehe das absolut nicht. Lippstadt gewinnt 2:0 und die Fans reagieren so. Sowas habe ich selbst ich, der schon bei vielen hitzigen Spielen vor großer Kulisse dabei war, noch nicht erlebt", so Teammanager Engin Yavuzalsan, der auch gleich Lipsstadts Stürmer Simon Traufetter lobte: "Der ist auch gleich hin und hat die Fans zusammen gestaucht. Höchstes Kompliment. Aber auch er musste feststellen, dass er da keinen Erfolg hat. Er sagte mir noch, dass man sich mittlerweile für die Fans mehr als schämt. Für ihn sind das keine Fans von Lippstadt. Da gab es wohl schon öfter Probleme." Die mitgereisten VfB-Fans mussten dann vom Sicherheitsdienst zu den Autos gebracht werden. "Bereits vor und während des Spiels gab es Kontakt zum Sicherheitsbeauftragten des SV Lippstadt. Der hat wohl sowas in der Art schon befürchtet. Der SVL hat mit dem, für oberligaverhältnisse sehr großen SIcherheitsaufgebot alles getan, ebenso wie in der Kommunikation mit uns. Von unserer Seite daher kein Vorwurf an den Gastgeber, eher ein großes Lob. Unsere Fans konnten dann ohne weiteren Zwischenfälle nach Hause fahren. Wir werden aber in Kontakt zum SVL bleiben, was das Rückspiel angeht. Leute, die unsere Spieler angreifen wollten, wollen wir am Badeweiher nicht haben. Komisch, denn eigentlich hatten wir sonst zu den Lippstädter Fans ein gutes Verhältnis (Anmerkung: Siehe Vorbericht zu diesem Spiel), aber vermutlich waren die Störenfriede damals noch gar keine Fans vom SVL", so VfB-Pressesprecher und Fanbeauftragter Stefan Berger nach dem Spiel. "Wir sind mit der Situation hier natürlich überhaupt nicht zufrieden. Wenn die gegnerischen Fans keinen Gegnerpotential darstellen, dann sind es unsere eigenen Spieler und Verantwortliche, oder dann sogar die gegnerische Mannschaft. Wir haben auch schon mit Stadionverboten reagiert, aber scheinbar noch nicht alle rausgefiltert. WIr als Verein schämen uns auch für diese Fans und können uns nur entschuldigen. Es ist für uns verdammt traurig und ärgerlich, dass wir selbst bei normalen Spielen mittlerweile so viel Geld wie bei Hochsicherheitsspielen ausgeben müssen. Dabei könnte das der Verein an vielen anderen Stellen viel besser gebrauchen. Diese Leute machen für ihren angeblichen Verein mehr kaputt, als dass sie uns unterstützen", so der SVL-Sicherheitsbeauftragte Oliver Tangermann.
>>>Der Bericht der "Marler-Zeitung" zu diesem Spiel<<<
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