Eine indiskutable Vorstellung lieferte der VfB Hüls bei der 0:5-Niederlage bei der TSG Sprockhövel ab. Bereits zur Halbzeit lag man 0:3 hinten und schaffte es nicht, den Schalter noch einmal umzulegen. Im Gegenteil - durch weitere Undiszipliniertheiten auf und neben dem Platz verspielte der VfB auch viel Kredit bei den zahlreich mitgereisten Fans.

Klar, der VfB ist mit dem letzten Aufgebot angereist. Zu allem Überfluss konnte Tayfun Cakiroglu immer noch nicht mitwirken, Serdar Yigit verletzte sich beim Aufwärmen. Aber auch die TSG schickte junge und unerfahrene Spieler in die Schlacht, gleich zwei A-Junioren tummelten sich zu Beginn auf dem Feld.

Hasan Ülker überwindet Rafael Hester zum 1:0Der VfB schaiterte letztlich aber nicht an der mangelnden Durchschlagskraft in der Offensive, die ohne Cakiroglu und den rotgesperrten Onucka wenig Potenzial für ein Torespektakel aufbieten konnte, sondern an der Überforderung gegen das schnelle Konterspiel der Hausherren. So fielen alle fünf Treffer nach schnellem Spiel vor das Hülser Tor, in dem Rafael Hester heute erneut einen richtig guten Tag erwischte und seinen Farben eine höhere Niederlage ersparen konnte. Die überfallartigen Konter, die über Ülker, Kadiu und vor allem Yesilova vorgetragen wurden, konnte der VfB zu keiner Zeit entschärfen. Zu groß waren die Freiheiten der Gastgeber, zu schnell und präzise lief das Kombinationsspiel.

 Bemerkenswert, dass Trainer Martin Schmidt in der Halbzeit bereits nach vier Der Schlusspunkt - Kadiu trifft zum 5:0Minuten aus der Kabine kam. Jago van Briel, der heute zum ersten Mal die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führte (Koch, Cakiroglu und Koscholleck verletzt, Keeper Emu Schmid auf der Bank), konnte aber ebenso keine Impulse setzen. Ein kurzzeitiges Aufflackern mit einer Doppelchance von Salja und van Briel war das einzige fußballerische Lebenszeichen. Ansonsten herrschten Tristesse und Unzufriedenheit auf dem Feld. Der Schlusspfiff nach 89 (!) Minuten mutete da beinahe wie eine Erlösung an.

Fazit: es liegt viel, viel Arbeit vor dem VfB Hüls, und zwar unabhängig von der eingangs beschriebenen personellen Lage. Da die Konkurrenz heute ebenfalls patzte, bleibt der Punkterückstand zwar konstant - es gibt aber nun auch ein Spiel weniger, in dem man noch punkten kann.