Kaum ein Stammspieler ist nach den Entwicklungen der letzten Tage beim VfB geblieben. Andre Koch ist geblieben. Ohne Frust. Eher das Gegenteil. Der Gelsenkirchener brennt auf die neue Saison und die neuen Aufgaben, die in dieser Situation auf alle zukommen.
Als er an das Telefon geht, weiß er natürlich sofort Bescheid, um was geht und legt sofort los: "Natürlich hätte ich auch die Möglichkeit gehabt, zu wechseln. Ich bin aber nicht der Typ, der sofort die Segel streicht und aufgibt. Der Vorstand hat viel getan in der Zeit, in der ich jetzt da bin. Man hat gesehen, dass denen die momentane Situation selber sehr weh tut. Für mich ist der VfB immer noch einer der angesehensten Amateurvereine in ganz NRW." Mit den Entscheidungen seiner Mitspieler tut er sich aber etwas schwer, auch wenn er viele Beweggründe versteht: "Natürlich hätte man die Entwicklungen mal bis zur Winterpause abwarten können. Es wurde ja gesagt, dass, wenn ein neuer Sponsor da ist, es wieder normal weiter läuft. Der eine oder andere hätte dies bestimmt auch ohne finanzielle Probleme machen können. Ich möchte und werde aber nicht nachtreten. Ich bin mit allen super klar gekommen. Gewünscht hätte ich mir aber schon, dass der eine oder andere mit durch die schwere Situation gegangen wäre." Der Kämpfer vom Badeweiher möchte auch gar nicht weiter zurück blicken. Sein Blick geht nach vorne: "Es ist für mich jetzt richtig reizvoll. Vermutlich werden wir eine sehr junge Truppe haben. Mit Emu Schmid, Timo Koscholleck und einigen anderen, die geblieben sind, haben wir Jungs, die Verantwortung mit übernehmen wollen und müssen. Zudem sind das alles Typen, die, wie ich, richtig Wert auf Teamgeist legen. Wenn alle mitziehen, dürften wir auch viel Spaß haben. Wobei das Sportliche natürlich im Vordergrund steht. Momentan sieht es ja so aus, dass der Klassenerhalt ganz oben stehen wird. Aber das können und werden wir schaffen. Martin Schmidt kann gut mit jungen Spielern umgehen, dass hat man in den letzten Tagen auch richtig gesehen. Aus unserer U19 sind auch gute Jungs dabei. Ich freue mich auf die kommende Zeit und vor allem auf die Herausforderung." Dass er gute Chancen hätte, in der kommenden Saison Spielführer zu werden, lässt ihn erstmal kalt. Er sieht andere Dinge als viel wichtiger an. Aber dann muss er doch noch einen Satz loswerden: "In diesem Verein Spielführer zu sein, wäre eine große Ehre." Vom VfB kann man das Kompliment nur zurück geben: Einen Spieler wie Andre Koch in dieser Situation in seinen Reihen zu haben, ist für den Verein eine Ehre.