Es bleibt dabei: Der VfB kann in Lippramsdorf nichts holen! Auch das dritte Gastspiel nördlich des Chemieparks ging verloren - diesmal mit 2:4 (1:0). Umso ärgerlicher, dass man bis zur 74. Minute mit 2:1 führte und den Gegner kontrollierte. Doch binnen drei Minuten drehte sich das gesamte Spiel.

 Schon vor Spielbeginn wunderte mal sich im VfB-Lager darüber, auf Asche zu spielen. Während der Rasenplatz sich einem frischen Grün erfreute und gut betretbar war wurde das Spiel um 15:00 Uhr auf dem matschigen Ascheplatz oberhalb des Jahnstadion angepfiffen. "Die Stadt hat den Tennenplatz freigegeben" hieß es gestern um 9:30 Uhr - der Rasenplatz war jedoch gesperrt. Ein Schelm der Böses dabei denkt, wurde doch ein paar Kilometer weiter in der Stauseekampfbahn das Oberliga-Spiel Haltern gegen Schalke ausgetragen - natürlich auf Rasen.

Auf katastrophalen Platzverhältnissen absolvierte der SVL das achte Saisonheimspiel. Mit dem ungewohnten Ascheplatz fand sich der Gastgeber zu Beginn besser zurecht. Roemann und Kleinefeld waren für die ersten Chancen zuständig. Noch konnte aber Emanuel Schmid im VfB-Tor den Kasten sauber halten. Nach zehn Minuten kam der Favorit besser ins Spiel. Zweimal hatte Grieß die Möglichkeit für den Führungstreffer, scheiterte aber mit einem Direktschuss und per Kopf an SVL-Keeper Niehaus. Jubeln durften dann die Fans des VfB in der 12. Minute. Nach einem Eckball von Spielmacher Solak war Dana mit dem Kopf zur Stelle und es stand 0:1. In der Folgezeit versäumte es der VfB nachzulegen. Gute Chancen von Solak (16./30.) und Luppatsch (20.) wurden nicht genutzt. Der SVL wäre vor dem Pausentee fast noch zum Ausgleich gekommen. Die VfB-Abwehr hatte immer Schwierigkeiten, Kleinefeld in den Griff zu bekommen. Mit einem Direktschuss aus zwölf Metern setzte der Torjäger die Kugel nur knapp über die Latte.

Nach dem Wechsel hatte der Gastgeber den besseren Start. Wieder war es Kleinefeld, der mit einem Freistoß Schmid zu einer Glanzparade zwang. Nur kurze Zeit später (54.) fiel dann nicht unerwartet der Ausgleich. Nach einem Fehler im Spielaufbau kam Kleinfeld an die Kugel und hämmerte den Ball von halbrechts aus 18 Metern ins Netz. Der VfB agierte nun mit mehr Druck und erspielte sich wieder zahlreichen Torchancen. Innerhalb von fünf Minuten wurden zwei Großchancen vergeben. Solak und Höner vergaben die erneute Führung. In der 72. Minute klappte es dann aus VfB-Sicht. Solak spielte sich links durch und brachte den Ball mit einer Zuckerflanke auf Grieß, der aus kurzer Distanz einköpfte. Die Gastgeber ließen sich durch den erneuten Rückstand nicht beeindrucken und kämpften vorbildlich. Kleinfeld nutzte einen Fehler im Spielaufbau beim VfB und markierte den Ausgleich (74.). Eine Minute später hoffte Kadir Gökyar auf einem Pfiff nach einem Foul an dem Mittelfeldspieler, der Referee ahndete das Foul nicht. Kleinefeld erkämpfte sich den Ball, setzt Wessels in Szene und der Mittelfeldspieler erhöhte auf 3:2. Innerhalb von zwei Minuten hatte der VfB das Spiel vergeigt. In den Schlussminuten drängte der Tabellenzweite auf den Ausgleich, aber mit der Brechstange war dem SVL nicht beizukommen. In der Schlussminute krönte Kleinfeld seine Top-Leistung. Im Zweikampf mit Goran Milanovic setzte sich der Torjäger durch und erzielte mit einem Schlenzer das 4:2.

Während in Lippramsdorf der Abend wahrscheinlich etwas später wurde ist man beim VfB heute deutlich verkatert. Drei Punkte aus drei Spielen, die Tabellenführung abgegeben - trotz zwei Spiele weniger auf der Brust lastet jetzt ein gewisser Druck auf der Schlebach-Elf. Oder wie es ein Lippramsdorfer Fan süffisant auf der VfB-Facebookseite aussprach: "Wer aufsteigen will muss auch auf Asche gewinnen..."