Der VfB Hüls hat gegen den direkten Konkurrenten FC Epe ein dickes Ausrufezeichen gesetzt und die Tabellenführung der Bezirksliga 11 übernommen. Aufgrund einer starken zweiten Halbzeit war der 4:1 (0:1)-Sieg mehr als verdient.
von Julian Platzer / Marler Zeitung, 04.09.2017
Wenig überraschend setzte VfB-Coach Guido Naumann auf die gleiche Startelf wie beim Derbysieg gegen den FC Marl am vergangenen Sonntag. Vor rund 80 Zuschauern übernahm der VfB von Beginn an die Spielkontrolle. Die ersten Abschlüsse durch Mittelstürmer Mirko Grieß und Spielmacher Sven Hagemeister blieben aber zunächst noch ungefährlich.
Mitte der ersten Hälfte bewahrte dann vor allem Keeper Niklas Baumann den FC Epe vor einem Rückstand. Erst parierte er einen Schuss von Mirko Grieß (25.), dann war auch Sven Hagemeister mit seinem Abschluss ins kurze Eck nicht erfolgreich (27.). Der VfB Hüls war in dieser Phase das dominante Team auf dem Feld. Das Selbstvertrauen aus dem Derby war deutlich zu spüren und die Führung schien nur eine Frage der Zeit. Nur bei den Abschlüssen fehlte es an der letzten Konsequenz. Epe war dagegen nur bei Standards oder über den schnellen Linksaußen Felix Wobbe gefährlich. Und so fiel das 0:1 doch ein wenig überraschend. Einen Steilpass durch die VfB-Abwehr passte Niklas Wissing von der rechten Seite quer in die Mitte und Felix Wobbe musste den Ball nur noch ins leere Tore einschieben (32.).
Der FC Epe schob seine Abwehr jetzt tief in die eigene Hälfte und bot dem VfB wenig Räume. So blieb es bis zum Halbzeitpfiff beim 0:1. „Wenn wir schnell den Ausgleich schaffen, ist hier noch alles drin“, war sich VfB-Co-Trainer Werner Platzer aber sicher. Und Coach Guido Naumann schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben.
Mirko Grieß traf doppelt gegen Epe - Foto: Andreas von Sannowitz / Marler Zeitung
Innerhalb von zehn Minuten drehte seine Elf das Spiel. Einen langen Ball von German Prudetskiy nutzte Mirko Grieß mit einem Schuss ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich (51.) und nach Zuspiel vom starken Okan Solak schnürte der Torjäger seinen Doppelpack (61.). Epe öffnete jetzt die Defensive und diese Räume nutzte die Badeweiher-Elf eiskalt aus. Nach einer tollen Aktion war Sven Hagemeister im Sechzehner nur mit einem Foul zu stoppen und Kapitän Marvin Höner erzielte vom Punkt sicher das 3:1 (72.).
Anschließend ließen die Hülser Ball und Gegner geschickt laufen. Torchancen für den Gast gab es in der zweiten Hälfte keine mehr. In der 85. Minute machte der VfB den Sack endgültig zu. Nach schönem Doppelpass mit dem eingewechselten Bilal El-Sabeh blieb Beytullah Bakir vor dem Tor ganz cool und schob den Ball zum 4:1 ins Netz (85.). „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey hey“ hallte es aus dem VfB-Fanblock auf der Tribüne.
Es blieb am Ende beim 4:1 für den VfB und Coach Guido Naumann war natürlich sehr zufrieden mit seiner Elf. „In der zweiten Halbzeit war das eine sehr gute Mannschaftsleistung. Wir haben unsere spielerische Klasse ausgenutzt und die Tore gut rausgespielt. Ich freue mich vor allem für Mirko. Der Doppelpack wird ihm Selbstvertrauen geben. Und auch German hat seine Sache hervorragend gemacht“, so der Coach. Und wie war das jetzt mit dem Favoritenkelch, der von der Hagenstraße zurück zum Badeweiher gereicht wurde? „Wir stehen an der Spitze. Das müssen wir jetzt erst mal so annehmen.“
Durch die Niederlage von Adler Weseke beim SuS Stadtlohn II grüßt die Badeweiher-Elf nun eine Woche die Bezirksliga von oben. Ab Sonntag ist man dann der Gejagte - der mit dem "heiligen Gral..."! Dann muss man bei Adler Buldern beweisen, dass man zurecht oben steht. Ein schweres Spiel gegen einen motivierten Aufsteiger erwartet den VfB bei seinem ersten Pflichtspiel in Buldern.