Eine Stunde lang hat der VfB Hüls dem SV Eintracht Ahaus Paroli geboten. Dann geriet der abstiegsgefährdete Landesligist doch noch unter die Räder und verlor das Heimspiel mit 1:5 (0:0). „So präsentiert sich ein Absteiger!“, schimpfte Trainer Christoph Schlebach auf der Pressekonferenz.

 

Er hatte sich ein Führungstor gewünscht. Doch gerade das 1:0 der Hausherren durch Mirko Grieß (53.) leitete den Niedergang ein. Die Gäste schlugen postwendend zurück und nutzten die Hülser Verunsicherung „gnadenlos kühl“ aus, wie Coach Jens Niehues treffend analysierte. In der Schlussphase war dann ein Klassenunterschied erkennbar. „Das darf uns so nicht passieren“, ärgerte sich Christoph Schlebach, der nach dem Schlusspfiff aber auch auf die guten Eindrücke der ersten Spielhälfte hinwies.

Es hatte mit zwei Topchancen begonnen: Für Ahaus vergab Tobias Hemling nach einem Freistoß per Kopf (2.), für die Hülser scheiterte Maurice Saracevic aus kurzer Distanz an Schlussmann Christian Teriet. Der VfB ließ wenig zu, wirkte selbst aber auch nicht wirklich gefährlich. Ausnahme: Eine Direktabnahme von Sven Hagemeister aus 16 Metern ging knapp am Kasten vorbei (21.).

Auf der Gegenseite kam Ahaus zu einer Doppelchance. Zunächst rettete Torwart Yasin Muslubas gegen Rene Böing, bei der anschließenden Ecke fischte er einen Kopfball von David Farwick aus dem Knick (30.). Kurz vor der Pause wurde es eng in beiden Strafräumen. Patzryk Beczkowski kam auf dem rechten Flügel völlig frei zum Abschluss, setzte den Ball aber am langen Pfosten vorbei (43.). Quasi mit dem Pausenpfiff bewahrte Muslubas seine Elf mit einem Reflex gegen Maximilian Hinkelmann vor einem Rückstand.

Der Ahauser Abwehrchef Hendrik Vennemann leitete das 1:0 des VfB mit einem schlimmen Fehlpass ein. Die Gastgeber reagierten gut. Beczkowski hatte das Auge für Grieß, der die Hereingabe verwertete (53.).

Es folgten 180 Schlafsekunden des VfB. Koray Arslan nutze die Freiräume zu zwei erfolgreichen Torabschlüssen (54., 56.). Von den beiden Wirkungstreffern erholte sich der Aufsteiger vom Badeweiher nicht mehr.

Im Bemühen, das Spiel wieder zu drehen, vernachlässigten die Hausherren die Deckungsarbeit. Hinkelmann (67.) und Christopher Ransmann (69.) hatten die Vorentscheidung auf dem Fuß, vergaben aber leichtfertig. Sie konnten sich das leisten: Vor dem 3:1 spazierte Thorben Stratmann von der rechten Außenbahn in den VfB-Strafraum und vollendete in Seelenruhe (73.).

Drei Minuten später schafften es die Hülser nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Wieder war Stratmann zur Stelle. Dem 4:1 ließen die Gäste sogar noch ein fünftes Tor folgen. Diesmal durfte Böing ohne echte Gegenwehr einschießen (82.). Der VfB bemühte sich und hätte durch Beczkowski Ergebniskosmetik betreiben können. Doch der Schuss des Angreifers landete in der dritten Etage.

Mit neun Punkten Rückstand auf das rettende Ufer ist der Klassenerhalt zwar theoretisch noch möglich, doch mit jeder Partie schwinden die Chancen.