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Der 2:1-Sieg am Sonntag gegen den SC Roland Beckum hatte es in sich. In den letzten sieben Minuten wandelte man einen 0:1-Rückstand noch in einen 2:1-Erfolg gegen den Tabellenfünften um. Hier der Nachdreher zur Partie.

 

Selten kam der VfB in der ersten Halbzeit vor das Tor (Foto: Haselbach)Beckum war über 90 Minuten eigentlich die spielbestimmendere Mannschaft, wobei der VfB sich aber vor allem Defensiv gut verkaufte. Den einzigen Treffer der Gäste verschuldete Don Niketta, als er in der 30. Minute zu übermotiviert im Strafraum zur Grätsche ansetzte und und der Beckumer Dembowiak den fälligen Elfmeter verwandeln konnte. Der VfB konnte in der ersten Halbzeit zwei gute Möglichkeiten durch Klaas und Kurt nicht nutzen. Ansonsten zeigten beide Mannschaften eher dass, was man "Mittelfeldgeplänkel" nennt. Wenn der SCR mal nach vorne bis in den Strafraum kam, war entweder Rafael Hester zur Stelle, der nach seiner Bänderverletzung wieder im Tor stehen konnte oder man vergab zu hektisch. Dem VfB fehlten die Ideen im Spiel nach vorne und vor allem Anspielstationen. Bis zum Strafraum der Gäste sah alles ordentlich aus, doch dann wurden viele Bälle Beute der Beckumer Abwehr. Das mag u.a. daran gelegen haben, dass Onucka und co. weite Wege zurück ins Mittelfeld gingen, um dort Defensivarbeit zu verrichten oder aber am Spielaufbau beteiligt waren.

Sinan Kurt mit dem Siegtreffer (Foto: Haselbach)In der zweiten Halbzeit wurde der VfB mutiger und offener, was zur Folge hatte, dass Beckum einige gute Kontermöglichkeiten bekam. DIe aber verhinderte Hester tadellos oder aber sie wurden zu kläglich vergeben. Dem VfB fiel noch nicht viel ein. Zu ideenlos aggierte man nur mit langen Bällen in die Spitze, die keine Gefahr brachten. Meistens war der eingewechselte Nico Striewe dabei auf sich alleine gestellt. Dann aber die 83. Minute. Marko Onucka stand zum ersten Mal so richtig vorne drin, bekommt einen Ball mit dem Rücken zum Tor, dreht sich und erzielt den Ausgleich. In der 89. Minute war er dann auch maßgeblich am Siegtreffer beteiligt. Bei einem Sololauf aus dem Mittelfeld und über die rechte Seite schüttelte er sämtliche Gegenspieler ab, passte auf Striewe, der verlängerte in den Strafraum, Goecke ließ das Leder durchrollen und dadurch stand Sinan Kurt völlig frei und erzielte den 2:1-Siegtreffer. Riesenjubel am Badeweiher. In der Schlußsekunde rettete dann Hester nach einem Kopfball von Laumann noch sensationell den SIeg.

Karsten Quante überglücklich (Foto: Haselbach)Es war der erste Sieg für VfB-Trainer Karsten Quante und zum ersten Mal konnte der VfB in dieser Saison einen Rückstand in einen Sieg umwandeln. Dementsprechend froh und glücklich waren auch alle nach der Partie. Diskussionsbedarf hatte dann die Presse und die Beobachter, was Marko Onucka anging. Zu weit hinter den Spitzen sahen alle den VfB-Stürmer bis zu seinem Ausgleichstor. Kaum war er aber ganz vorne, klingelte es sofort. "Marko hatte eine offensive Rolle und war hinter den Spitzen auch sehr wichtig heute. Der hat da eine überragende Partie gemacht, kaum einen Zweikampf verloren und kaum einen Fehlpass gespielt. Dass er erst beim Tor ganz vorne drin stand, okay. War vielleicht nicht so angedacht, aber es reichte doch. Vielleicht haben wir damit den Gegner dann auch überrascht", schmunzelte Quante, der geduldig mit den anwesenden Leuten und der Presse darüber diskutierte. "Wer die Konter so schlecht abschließt wie wir, der hat am Ende es auch nicht verdient, zu gewinnen. Da ist es egal, dass wir mehr Chancen hatten oder sonstwas", fasste Beckums Trainer Ismail Atalan die Partie zusammen. Karsten Quante hatte nicht viel zu widersprechen, sah auch viel Glück in einigen Szenen. "Aber am Ende haben wir die beiden Treffer gemacht. Das hat auch gezeigt, dass die Truppe nicht aufgegeben hat, auch wenn sie vielleicht über 80 Minuten vorher gemerkt hat, wie schwer es eigentlich war, gegen Beckum eine Torchance zu bekommen. Aber als wir sie zweimal bekommen haben, waren wir da. Das macht mich glücklich und stolz."

Die VfB-Fans wollen mit der Mannschaft auch in Heven jubeln (Foto: Haselbach)War der Abstiegskampf in der Oberliga Westfalen bisher eher ein Schneckenrennen, so konnte der VfB jetzt endlich mal eine Niederlage von Westfalia Herne ausnutzen und ist jetzt punktgleich mit der Elf vom Schloss Strünkede. Am kommenden Sonntag gibt es dann ein echtes Knallerspiel im Keller beim TuS Heven. Die Hevener gewannen ebenfalls und müssen am Sonntag gegen den VfB nachlegen, um weiter Chancen auf den Klassenerhalt zu haben. Der VfB könnte sich mit einem Sieg in Heven und einer gleichzeitigen Niederlage der Herner in Rheine von den Abstiegsplätzen verabschieden. "Wir haben endlich mal gegen eine Mannschaft aus der oberen Region gewonnen. Das ist toll, aber am Sonntag muss nachgelegt werden, denn sonst war der Dreier vermutlich wieder kaum was wert. Bisher klappte es mit dem Nachlegen nach Erfolgen ja nicht so ganz, aber für das Spiel in Heven bin ich optimistisch. Die Stimmung in der Truppe ist jetzt noch besser geworden und was noch wichtiger ist: Das Selbstvertrauen dürfte auch enorm angestiegen sein. Wir fahren nach Heven, um zu gewinnen. Auch wenn wir wissen, dass es schwer wird und auch dieses Spiel bei Null anfängt, aber wir müssen jetzt einfach nachlegen", so Teammanager Engin Yavuzaslan.