Nach 90 Minuten wusste Trainer Martin Schmidt nicht, ob er sich freuen oder ärgern sollte. Der VfB war drauf und dran, dem TuS Erndtebrück die erste Heimniederlage zuzufügen. Am Ende stand es 1:1 (1:1), doch es war mehr drin. Auf beiden Seiten.
Eine personelle Änderung gab es beim VfB im Vergleich zum 2:3 gegen RW Ahlen. Kevin Irak durfte von Beginn an ran, Oktay Semiz musste dafür weichen.
Das Spiel begann wie schon gegen Ahlen. Eine Unaufmerksamkeit, diesmal im Anschluss an eine Ecke, sorgte für eine schnelle kalte Dusche. Patrik Flender war in der 6. Minute mit dem Kopf zur Stelle, vom rechten Innenpfosten trudelte der Ball ins Tor. Dieser Innenpfosten sollte später noch einmal eine Rolle spielen.
Nach gut zehn Minuten kam die Elf vom Badeweiher besser ins Spiel, hielt gut dagegen und setzte den TuS Erndtebrück schon früh unter Druck. Das zahlte sich schon bald aus. Zunächst vergab Yannick Goecke noch eine Großchance (17.), im Anschluss erkämpfte sich der VfB früh den Ball, Sinan Kurt trieb das Leder kurz und traf dann per sattem Schrägschuss aus gut 20 Metern links oben ins Tor (18.).
Bis zur Pause war es fast ausschließlich der VfB Hüls, der Akzente setzen konnte. Defensiv stand die Badeweiher-Elf sicher, nach vorne waren es immer wieder Salja, Kurt und Irak, die gefährliche Ansätze zeigten. Hochklassige Torchencen blieben dabei aber aus. Fast mit dem Halbzeitpfiff dann aber ein Schnellangriff des TuS Erndtebrück, Waldrich verfehlte letztlich aber das von Emu Schmid gehütete Tor.
In den zweiten 45 Minuten erlebten die Zuschauer dann einen Schlagabtausch, der Spaß machte. Es ging hin und her, Torabschlüsse gab es teilweise im Minutentakt, ohne dass zunächst die ganz große Gefahr erzeugt wurde. Das änderte sich nach gut zwanzig Minuten. Den Auftakt machte der eingewechselte Christian Runkel, der eine lange Flanke per Flugkopfball aufs kurze Eck brachte, doch Vasic war da und klärte im letzten Moment. Eine Meckereinheit von Tayfun Cakiroglu brachte den Gastgebern danach eine gute Freistoßchance, während Cakiroglu mit Gelb bedacht wurde. Leonardo Lima Ribeiro zirkelte den Ball aus knapp 25 Metern Richtung Winkel, doch Emu Schmid machte sich lang und länger und kratzte den Ball übers Tor.
Im Gegenzug war es Kurt nach Vorarbeit von Irak, der den Ball hauchzart am Pfosten vorbei schoss. Als Cakiroglu in der 78. Minute zum Freistoß antrat, lag etwas Besonderes in der Luft. Er schlenzte den Ball herrlich über die Mauer, Torwart Bäcker streckte sich vergebens, doch vom rechten Innenpfosten prallte das Leder wieder zurück ins Feld. Ärgerlich, denn der VfB hatte hier mehr Spielanteile und setzte geschlossen mehr Akzente als der hoch eingeschätzte Gastgeber. Es sollte die letzte hochkarätige Chance in einem sehr unterhaltsamen Spiel sein.
Die Trainerstimmen:
Martin Schmidt: "Nach so einem Spiel weiß man nicht, ob man sich freuen oder ärgern soll. Immerhin haben wir einen Punkt behalten, hatten aber mit einem Freistoß wahnsinniges Pech, denn dort hätten wir das Spiel gewinnen können. Insgesamt bin ich mit dem Spiel meiner Mannschaft, mit Ausnahme der ersten zehn Minuten, zufrieden.Wir haben gegen eine ambitionierte Mannschaft gut mitgespielt. Am Ende ist das 1:1 leistungsgerecht."
Florian Schnorrenberg: "Wenn man so früh in Führung geht, will man natürlich als Sieger vom Platz gehen. wir haben zunächst ein gutes Spiel gemacht, nach dem 1:1 wurden aber zu viele lange Bälle gespielt. Wir müssen uns in vielen Bereichen noch verbessern, und das werden wir auch. Am Ende bin ich froh, dass wir einen Punkt behalten haben, den Freistoß von Cakiroglu habe ich schon drin gesehen. Und bei einem 1:2 hätten wir nicht mehr zurückschlagen können. Der VfB war bei seinen Angriffen konsequenter und gefährlicher als wir, sie haben uns gut angelaufen. Am Ende ist der Punkt leistungsgerecht, auch wenn der VfB ein wenig im Vorteil war."
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