Dunkle Wolken über dem Badeweiher: Der VfB Hüls steckt nach dem 2:4 (2:2) gegen Genclikspor Recklinghausen im Tabellenkeller fest. Die Gastgeber verloren dabei auch Torhüter Nils Martens durch eine Verletzung sowie Philipp Jedlicka und Moussa Sangare durch Gelb-Rote Karten.

Die Hülser Trainer Elvir Saracevic und Marco Jedlicka waren sauer auf den unter Beobachtung stehenden Schiedsrichter Hermann Schmidt (Herten), dem die Karten locker in der Tasche saßen. Nicht nur bei der Verteilung der zehn Verwarnungen unterstellten sie ihm fehlendes Fingerspitzengefühl und einseitige Entscheidungen.

Kurios die Ampelkarte für Trainer-Sohn Philipp Jedlicka: Er erhielt sie unmittelbar nach seiner Auswechselung für einen angeblichen Kommentar, den Vater Marco auf seine Kappe nahm. Auch Sangare (88.) sei vom Schiedsrichter gewarnt worden – allerdings durfte der junge Außenbahnspieler auch nicht so engagiert in den Zweikampf gegen Taner Erel gehen.

Die Gäste entschieden die Begegnung in der Schlussphase für sich. Ismail Viran bugsierte eine scharfe Hereingabe von Hakan Cayirli zum 3:2 ins Hülser Tor (86.); drei Minuten später zirkelte Kapitän Cayirli den aus dem Foul von Sangare resultierenden Freistoß in die Maschen.

Gemessen an der ersten Viertelstunde war der Ausgang überraschend, denn die Hausherren hatten wie die Feuerwehr losgelegt und Genclikspor überrannt. Jedlicka wurde im letzten Moment abgeblockt (2.). Torwart Hüseyin Takim hatte Mühe mit einem Schuss von Marvin Thomaszik (4.), der keine 60 Sekunden später auf Flanke von Dennis Kündig das 1:0 köpfte (6.).

Hüls setzte nicht entschlossen genug nach. Die Gäste fanden durch lange Ballstafetten ihre Linie. In der 12. Minute versprang VfB-Keeper Martens der Ball. Viran setzte sich aber nach Meinung des Schiedsrichters unfair ein, sein Treffer zählte nicht. Aber der Hülser Torsteher war durch den Zusammenprall fortan gehandicapt.

Beim Ausgleich ließ der VfB die Recklinghäuser in aller Ruhe kombinieren. Sülyeman Demirci hatte leichtes Spiel (17.). Zwei Minuten später jubelte wieder der Gastgeber. Genclikspor bekam den Ball nach einer Ecke nicht weg. Kündig brachte ihn noch einmal scharf in die Mitte, wo Florian Glaw am langen Pfosten zur Stelle war (19.).

Postwendend das 2:2. Martens unterlief eine Flanke, von der erneut Demirci profitierte (20.). Fast wäre dem Angreifer der Dreierpack gelungen, aber der VfB-Keeper blieb kurz vor der Pause Sieger.

In der zweiten Hälfte blieb es durch den Schiedsrichter farbig; die Begegnung selbst plätscherte vor sich hin. Hüls hatte zwei Halbchancen durch Thomaszik, Viran verpasste frei mit einem Flugkopfball den dritten Treffer für seine Farben (74.). Als die meisten der 135 Zuschauer schon mit einem Remis rechneten, schlug Genclikspor entscheidend zu.