Es gab eine Zeit, da galt es als "Muss", wenn man bei einem Tor der eigenen Mannschaft das Bier vom Hintermann in den Nacken gekippt bekam. Vor einem halben Jahr war das auch (fast) ganz normal. Doch im Juli 2020 sieht der Fußball anders aus. Und auch die Hülser Mannschaft - die im ersten Test aber durchaus zu begeistern wusste.

 

Es war irgendwie alles anders im EVONIK Sportpark. Ja, es war noch das selbe Stadion - aber schon vor dem Eingang eine erste Kontrolle. Und das hatte nichts damit zu tun, dass mit dem TSV Marl-Hüls der ewige Rivale zu Gast im schönsten Stadion im Vest war.

Artig trugen alle Zuschauer ihre Masken, füllten die Personenangaben aus, um dann - endlich - ins Stadion zu kommen. Sie sahen sofort das perfekte Grün, welches sich in dem halben Jahr ohne Spiel prächtig erholte. Schnell noch die lang vermisste Stadionwurst - natürlich mit Maske - und dann, mit Abstand, auf die Tribüne. Genau so sah der Sonntagnachmittag für 220 Zuschauer aus, die dem ersten Aufgalopp unserer sehr jungen Elf beiwohnten.

Der VfB übernahm sofort die Initiative, ließ den Ball in den eigenen Reihen auf glattem Geläuf laufen, um sich die ein oder andere Chance zu erarbeiten. Das erste Tor in der 20. Minute: Einen Angriff des VfB kann der TSV nicht konsequent abwehren, der Ball landet bei Thomaszik - und mit einem strammen Schuss aus 20 Metern das 1:0 für den VfB Hüls. Die Führung war verdient. Mit dem Ergebnis konnte der neue VfB-Coach Elvir Saracevic mehr als zufrieden sein.

In der zweiten Halbzeit wurden immer mehr die "jungen Wilden" aus unserer Jugendabteilung ins Spiel integriert. Mit den beiden kasachischen Brüdern Evgenji und Alex Lakstankin sowie Nico Glüsing und Jonas Greiner standen zum Schlusspfiff vier ehemalige Jugendspieler in den Reihen des VfB. Und einer dieser "Wilden" machte in der 81. Minute den Deckel drauf: Alex Lakstankin drosch den Ball unhaltbar zum 2:0-Sieg in die Maschen. Zuvor hätte Moussa Sangara schon treffen müssen, doch der Ball ging knapp am Tor vorbei.

So blieb es beim 2:0 gegen den ewigen Rivalen vom Loekamp bei traumhaften äußeren Bedingungen. Die Mannschaft des VfB macht Lust auf mehr, das war das einhellige Fazit.