Als zu Beginn des Derbys die Sprinkler das Feld wässerten, wurden Spieler vom FC Marl und vom VfB Hüls nass. Im Spiel standen dann nur die Hülser im Regen. Es setzte eine heftige 0:8-Packung an der Hagenstraße.

Der Sieg des FC Marl fiel auch in dieser Höhe völlig verdient aus, hätte sogar noch höher sein können. Man hätte also durchaus Verständnis dafür haben können, wenn VfB-Trainer Christoph Schlebach nach dem Abpfiff gleich ins Auto und dann nach Hause gestürmt wäre. So war es aber nicht. Der Hülser Coch eilte zwar gleich vom Spielfeld, ging aber in die Kabine. "Ich bin niemand, der vor so etwas davonläuft", so der ehemalige Oberliga-Trainer. "Ich wollte das kurz sacken lassen."

Eine Erklärung für die desaströse Leistung seiner Mannschaft hatte der Trainer des amtierenden Stadtmeisters nicht. "Man kann ja verlieren, erst recht gegen den starken FC Marl", sagte Schlebach. "Aber man darf sich doch nicht so abschlachten lassen. Wir hatten in der gesamten ersten Halbzeit keinen einzigen Torschuss, keine Ecke."

Schlebach geht jetzt auf Fehlersuche. "Ich werde am Dienstag beim Training sicher länger mit den Jungs sprechen und sie auch fragen, was da los war", sagt der 51-Jährige. Er ist jetzt in einer Zwickmühle: Ins Tagesgeschäft übergehen kann er nach so einer krachenden Derbyniederlage nicht, personelle Konsequenzen sind aber nicht so leicht umzusetzen. "Wir haben viele Urlauber und Verletzte", so Schlebach. "Die Möglichkeiten sind begrenzt."