Wieder fünf Gegentore, wieder in den ersten 60 Minuten gut mitgehalten. Da fühlten sich die Fans des VfB an den 80-er-Klassiker "Und täglich grüßt das Murmeltier" mit Bill Murray erinnert. Es war so wie in den vergangenen Wochen - Fehler werfen das Team von Christoph Schlebach aus der Bahn.

 

Als Schlebach sein Team nach dem Schlusspfiff auf dem Hülser Rasen zusammenholte, war durch seine Mimik und Gestik schon aus der Entfernung anzusehen, dass er Kritik übte. „Ich verstehe einfach nicht, wie man sich zum wiederholten Mal so aufgeben kann“, kommentierte er seine Ansprache später. Der VfB-Coach hatte allen Grund, sauer zu sein, denn nach einer chancenarmen, aber defensiv soliden ersten Hälfte hatte es noch 0:0 gestanden. Doch nach dem Seitenwechsel waren die Hülser wieder einmal maßgeblich an mehreren Gegentreffern beteiligt.

Pechvogel war dabei auch Tugay Ayasli, der im Tor diesmal den Vorzug vor Yasin Muslubas erhalten hatte. Ihm unterlief nach 75 Minuten ein katastrophaler Fehlpass in die Füße von Heidens Jan Rimbach, der seinem Mannschaftskameraden Benedikt Hussmann den entscheidenden Treffer zum 1:3 auflegte. Das war vor allem für Ayasli selbst bitter, denn er hatte in den Minuten zuvor gleich mehrere Heidener Großchancen vereitelt und machte auch danach keinen Fehler mehr.

Die Partie hätte mit diesem Tor aber auch nicht entschieden sein müssen. Sie war es aber, weil vom VfB nichts mehr kam. So schraubten Markus Seyer (78.) und Ferdinand Möllmann (80.) das Ergebnis noch auf 5:1 für Heiden in die Höhe. Eine so deutliche Niederlage war am Badeweiher nach 45 Minuten nicht vorhersehbar gewesen.

Nachdem auch der Versuch, selbst die Initiative zu ergreifen, zuletzt keine Erfolge gebracht hatte, gingen die Gastgeber diesmal abwartend ins Spiel. Das hatte den positiven Effekt, dass der VfB hinten recht wenig zuließ. Nur ganz selten einmal bot sich den spielbestimmenden Gästen eine gute Möglichkeit. Die größte Chance der ersten Hälfte hatte aber der VfB kurz vor der Pause, als Patryk Beczkowski alleine auf Heidens Torhüter Tobias Terlau zulief, ihn umspielte, Möllmann den Ball aber noch von der Linie kratzte (39.).

Nach dem Seitenwechsel brachte Seyer die Gäste nach einem Angriff über die linke Seite in Führung (49.). Wenig später legte Hussmann nach, der im Laufduell Linus Wolt einige Meter abgenommen hatte (53.). Hoffnung keimte bei der Badeweiher-Elf noch einmal auf, als Okan Solak einen Elfmeter zum 1:2 (57.) verwandelte, nachdem Terlau Angreifer Mirko Grieß im Strafraum zu Fall gebracht hatte .

Das einzig Positive neben dem perfekten Fußballwetter am Sonntag war die Zusage von U19-Spieler Jannik Hohenberger, auch in der nächsten Saison das Trikot des VfB zu tragen. Hierzu unter der Woche noch mehr.