Das Trainerdebüt an der Seitenlinie des VfB Hüls ging für den neuen Coach Christoph Schlebach gründlich daneben. Im Derby gegen den FC Marl setzte es für den Tabellenführer der Bezirksliga eine empfindliche und völlig verdiente 0:3 (0:2) Heimschlappe.
von Thorsten Schlabitz (Marler Zeitung), 26.02.2018
Ob es an den eisigen Temperaturen am Badeweiher lag, dass beide Mannschaften zu Beginn nicht richtig auf Touren kamen, bleibt dahingestellt. Auf jeden Fall entwickelte sich ein Lokalderby auf mäßigem Niveau, in dem der Gastgeber, so Trainer Schlebach, die erste Hälfte komplett verschlief und nur bei Standardsituationen seine Gefährlichkeit andeutete. Aber weder Sven Hagemeister mit einem Kopfball ans Außennetz (12.), noch dessen Bruder Sebastian mit einem Kopfball ans Lattenkreuz (30.) konnten die Kugel im FCM-Gehäuse unterbringen.
Die Gäste von der Hagenstraße zeigten dagegen ein ganz anderes Gesicht als noch vor Wochenfrist bei der Heimniederlage gegen die Sportfreunde aus Merfeld. Vor allem in punkto Zweikampfführung, Aggressivität und Einsatz war der FCM dem Ligaprimus mehr als überlegen. Die Taktik von FC-Coach Marco Jeddlicka, die Schaltzentrale der Hülser um Kapitän Marvin Höner und Okan Solak aus dem Spiel zu nehmen, ging voll auf. Ein wichtiger Baustein war dabei Defensivspezialist Mike Wloch, der nach knapp zweijähriger Verletzungspause ein beeindruckendes Comeback feierte. So war es auch keine Überraschung, als der Verfolger durch Florian Kwiatkowski in Führung ging (38.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann fast eine Kopie des Führungstreffers. Diesmal nutzte Markus Marquardt die Schwachstelle auf der linken Hülser Abwehrseite aus, scheiterte zwar an Keeper Muslubas, aber FC-Youngster Jan-Niklas Kaiser war zur Stelle und drückte den Abpraller über die Linie (45+2).
Nach dem Seitenwechsel erhöhte die Heimelf den Druck und strahlte endlich auch mal so etwas wie Torgefahr aus. Aber bei den Chancen des ansonsten abgemeldeten VfB-Torjägers Mirko Grieß (60.) und Patryk Beczkowski (72.) verhinderte FCM-Goalie Khaled Aydin mit phantastischen Reflexen den Anschlusstreffer. Durch die offensivere Ausrichtung der Badeweiher-Elf ergaben sich auch immer wieder gute Kontermöglichkeiten für den FCM – so wie durch Marvin Wloch, der das Ziel nur knapp verfehlte (62.). Besser machte es dann der eingewechselte Marco Niewiedzial, der nach einem langen Pass von Marvin Poggel am planlos herauseilenden Yasin Muslubas vorbei zur viel umjubelten Entscheidung einschieben konnte (86.). Symptomatisch dann die letzte Szene des Spiels als VfB-Kapitän Marvin Höhner zum Strafstoß antrat. Marvin Poggel hatte Sven Hagemeister gefoult. Aber FC-Keeper Khaled Aydin wehrte das Leder ab und setzte damit seiner starken Vorstellung die Krone aufsetzte (89.). So konnte der FC Marl erfolgreich Revanche nehmen für die Hinspielniederlage und hält den Meisterschaftskampf weiter spannend.