Als Trainer Werner Platzer seinen Stürmer André Töppler nach 78 Spielminuten vom Platz nahm, da wurde der Torjäger mit stehenden Ovationen bedacht. Kein Wunder: Mit vier Treffern, darunter ein lupenreiner Hattrick, hatte Töppler großen Anteil am 7:0 (5:0)-Sieg des VfB Hüls über den Tabellenletzten Westfalia Gelsenkirchen.

 

Den Applaus der 80 Zuschauer am Badeweiher verdiente sich aber das gesamte VfB-Team. Mit ihrer Gier, mit ihrer Aggressivität und ihrer Spielfreude ließen die Hülser dem Gegner keine Chance.

Den Torreigen eröffnete Philipp Jedlicka nach zehn Minuten, und dann schlug Töpplers Stunde. Zunächst traf er innerhalb von 60 Sekunden den Pfosten (23.) und scheiterte am Gelsenkirchener Torhüter (24.), aber mit dem dritten Versuch war er endlich erfolgreich – 2:0 (29.).

Als Torschützen verkündete Stadionsprecher Carsten Schwarma „die Wampe vom Badeweiher: André Töppler“. Nach dem Spiel musste auch Töppler über die Frotzelei des stellvertretenden Fußball-Abteilungsleiters lachen. „Als ich hierhin kam, hatte ich ein paar Kilo zu viel drauf“, sagte der Goalgetter.

Nach 37 Minuten rutschte ein Freistoß von Jedlicka an Freund und Feind vorbei, aber nicht an André Töppler: 3:0 (37.). Mit dem 4:0 drei Minuten später machte er seinen lupenreinen Hattrick – drei Treffer in Folge innerhalb einer Halbzeit – perfekt. Dominik Pereira sorgte mit seinem Tor aus 18 Metern Entfernung für den Pausenstand (43.).

Auch in Hälfte zwei erspielte sich der VfB Hüls Chance um Chance. Töppler köpfte drüber (48.). Florian Glaw brachte den Ball mit einer Grätsche von der Torauslinie aus kurzer Entfernung vor den Kasten, traf dabei Jonas Greiner, aber von dem prallte der Ball knapp neben den Pfosten (50.).

Wenig später erzielte Glaw den sechsten Hülser Treffer (57.). Gelsenkirchens Betreuer, der als Linienrichter fungierte, hatte die Nase voll. Auch ein Appell von Schiedsrichter Horst Mattner (Hattingen) brachte den Mann nicht zurück an die Seitenlinie, er blieb auf der Ersatzbank sitzen. Ein anderer aus dem Westfalia-Tross übernahm die Fahne.

Richtig gut herausgespielt war das letzte Tor der Partie. Nach mehreren Stationen und kurzen Pässen auf der rechten Seite setzte sich Max Fiehe durch, flankte und fand in André Töppler einen Abnehmer zum 7:0 (61.). An einen Viererpack kann sich der Torjäger, der nun bei sieben Saisontreffern steht, nicht erinnern. „Drei war das Maximum, da war ich noch beim TSV.“

Die Hülser hatten noch zahlreiche Gelegenheiten, nutzten sie aber nicht. Wenn man einen Kritikpunkt gesucht hätte, es wäre die Chancenverwertung gewesen, denn die Leistung des VfB stimmte von vorne bis hinten. „Zumal insgesamt zehn Spieler heute gefehlt haben“, sagte Trainer Werner Platzer.