Ein Teil des Trainerteams wird beim VfB Hüls ab 1. Januar 2022 Sportlicher Leiter. Urgestein Werner Platzer will nicht mehr jeden Tag auf dem Platz stehen, aber nah dran bleiben.

Werner Platzer führte für die Nachwuchsabteilung des VfB Hüls Teams in die Westfalenliga und prägte als Bestandteil des Trainerteams bei den Senioren die vergangenen Jahre am Badeweiher mit. Im neuen Jahr tut er das in neuer Funktion: als Sportlicher Leiter.

Der Posten ist seit Ende 2019 vakant. „Es ist jetzt der Zeitpunkt da, dass ich mich ein wenig zurückziehe, aber dem Verein erhalten bleibe“, sagt der 65-jährige Marler, der noch bis zum Winter zusammen mit Marco Jedlicka und Elvir Saracevic das Trainerteam des Bezirksligisten bildet.

„Werner ist die Idealbesetzung“

„Werner ist für uns die Idealbesetzung als Sportlicher Leiter“, sagt der stellvertretende Abteilungsleiter Carsten Schwarma. „Er kennt den Verein wie kein anderer und hat als Jugendtrainer spätere Profis wie Sinan Kurt geformt. Daher ist er prädestiniert dafür, sich etwa um den Übergang zwischen der Jugend und den Senioren zu kümmern.“

Das lässt sich kaum von der Hand weisen: Platzer führte die U17 und die U19 des VfB in die Westfalenliga, holte auf dem Weg dahin beispielsweise jenen Sinan Kurt als B-Junior von der SSV Buer. Heute verdient der 26-Jährige bei Süper-Lig-Aufsteiger Adana Demirspor als Profi sein Geld.

Der Vorschlag kam schon 2019

Als es bei den VfB-Senioren hinab bis in die Bezirksliga ging, hörte Platzer auf, kehrte aber zurück, als ihn Ex-Profi Markus Kaya fragte, ob er ihn an der Seitenlinie bei den Senioren unterstützen wollte. Platzer wollte und hat einige Trainer kommen und gehen sehen, während er blieb: Auf Kaya folgte Guido Naumann, danach Christoph Schlebach, und jetzt haben Elvir Saracevic und Marco Jedlicka das Sagen. „Ich habe einige Trainer erlebt, leider zu viele, ein bisschen Kontinuität wäre schön“, sagt der 65-Jährige.

Die Idee, Werner Platzer zum Sportlichen Leiter zu machen, war bereits vor zwei Jahren im Vorstand geboren. Aber Platzer zögerte zunächst, sein Herz hing noch zu sehr am Trainerjob. „Ich habe erstmal alles ausgelotet, was der Verein sich vorstellt, aber auch Angebote, die es gab.“ Aber jetzt sei ein guter Zeitpunkt, zumal das Bezirksliga-Team auch ohne ihn noch zwei Trainer hat.

Zum Trainerjob kam Platzer, der selbst für die SpVg Marl, den TSV Marl-Hüls und den FC Recklinghausen gespielt hat, über seinen Sohn Julian. Der kickte als Fünfjähriger für die SpVg, und plötzlich stand seine Mannschaft ohne Trainer da – da ließ sich der Papa nicht zweimal bitten. Bis zu den C-Junioren blieb Werner Platzer bei der SpVg, wechselte dann nach Langenbochum.