Der erst 14-jährige Stürmer von Borussia Dortmund steht bei den Platzierungsspielen des Ruhr Cup in Hüls ganz klar im Fokus. Am gestrigen Sonntag gewann der AS Monaco das Finale in Dortmund.

 

Aus dem EVONIK Sportpark berichten Dominik Steinmann und Carsten Schwarma

Knapp 650 Zuschauer hatten sich auf der Anlage des VfB Hüls eingefunden, um am Samstag die Platzierungsspiele und die Halbfinals des Ruhr Cups 2019 zu verfolgen. Die besten A-Jugenden aus ganz Europa kommen einmal jährlich ins Revier und kämpfen um den begehrten Titel. Nachdem alle Gruppenspiele, die am Donnerstag und am Freitag in Dortmund, Marl, Velbert und Dortmund-Aplerbeck ausgetragen wurden, beendet waren, trafen sich alle zehn Turniermannschaften am Badeweiher, um die Platzierungen auszuspielen. Den Anfang machten die U19 von Atletico Madrid und FC Sevilla, die in ihrer Gruppe Letzte wurden.

Im spanischen Duell setzte sich der FC Sevilla mit 1:0 durch und sicherte sich damit Platz neun. Um Platz sieben kämpften mit dem VfL Bochum und Preußen Münster zwei Vereine aus NRW, die Preußen behielten hier mit 3:1 die Oberhand.

Nach dem Schlusspfiff wurde es zum ersten Mal laut auf den Zuschauerrängen am Marler Rasenplatz: Die U19 von Borussia Dortmund betrat den Rasen – mit dabei: Youssoufa Moukoko. Der 14- Jährige gilt als Ausnahmetalent und sorgte in der vergangenen Spielzeit wöchentlich für Aufsehen, als er die anderen U17-Mannschaften in der Junioren-Bundesliga quasi im Alleingang abschoss.

Moukoko wusste auch am Samstag erneut zu überzeugen. Durch geschickte Laufwege sorgte er nahezu im Minutentakt für Gefahr. Wenn man berücksichtigt, dass der Gegner der Dortmunder FC Porto hieß, amtierender Youth-League-Sieger ist und mit „voller Kapelle“ nach Marl gereist war, ist die Leistung des Deutschen mit kamerunischen Wurzeln wohl noch höher zu honorieren. Nach knapp einer Viertelstunde netzte er dann mit seinem vierten Torschuss zum 1:0 für die Dortmunder ein. Dies war auch gleichzeitig der Endstand, und Moukoko sicherte seinem Team damit den fünften Platz.

„Youssoufa ist ein ganz feiner Junge. Er geht sehr cool mit dem Hype um, der um ihn herrscht. Ich habe keinen Zweifel daran, dass er später einmal Profi wird – wenn er fit bleibt“, lobte Dortmunds Trainer Michael Skibbe seinen Stürmer. Moukoko trainiert erst seit Juli mit der U19, ist mit seinen 14 Jahren der jüngste Spieler im Kader. „Ich mache momentan einfach nur das, was mir Spaß macht – ich spiele Fußball“, so Moukoko selbst.

Neu-Coach Skibbe, der ebenfalls erst seit Juli die Dortmunder A-Jugend trainiert, rechnet in der Liga allerdings nicht mit einem Durchmarsch. „Es spielen sehr viele gute Mannschaften mit. Die Saison in der U19-Bundesliga wird sehr spannend“, ist er sicher. Nach dem Spiel ließ es sich der Ehrenvorsitzende des VfB Hüls, Horst Darmstädter, nicht nehmen, seinen alten Bekannten Skibbe zu umarmen und ein paar nette Worte mit Ihm auszutauschen. Wann kommt schon mal ein ehemaliger Bundestrainer nach Marl?!

Im Anschluss an das Spiel der Dortmunder Borussia wurde es stimmgewaltig im Stadion: Die Bunaspatzen, der ehemalige Werkschor der Hüls AG, positionierte sich vor der gutgefüllten Haupttribüne und stimmte das Steigerlied an. Eine Hommage an die letzte Schicht im Steinkohlebergbau im Dezember des letzten Jahres. Dem ein oder anderen ehemaligen Kumpel schossen bei den rauhen Männerkehlen des Chors die Tränen in die Augen.

Die beiden Halbfinals, die am Samstag ebenfalls am Badeweiher stattfanden, gewannen Borussia Mönchengladbach (1:0 gegen RW Essen) und AS Monaco (1:0 gegen Rapid Wien). Der Finaltag fand im Aplerbecker Waldstadion statt. Rapid Wien sicherte sich mit einem 5:0 gegen Essen den dritten Platz, während Monaco im Finale Mönchengladbach 1:0 besiegte. 

Doch was wäre so ein Turnier ohne die vielen vielen ehrenamtlichen Helfer, die für den VfB zwei Tage geopfert hatten, um so ein Turnier abzuwickeln? Danke noch einmal an dieser Stelle - an das Catering-Team, die Balljungen, Einlaufkinder, VIP-Betreuer und und und. Ihnen allen wird der Verein noch einmal in angemessener Form Danke sagen.