Das ist mal eine Sensation. In der kommenden Saison wird Ex-Profi Markus Kaya am Badeweiher seine Fußballschuhe anziehen. Dazu wird er als "spielender Co-Trainer" Karsten Quante unterstützen.

 

Markus Kaya (rechts) spielt nächste Saison für den VfB Hüls Fangen wir mal mit dem sportlichen Werdegang von Markus Kaya (34) an. Geboren in Berlin, wo er auch seine ersten fuballerischen Schritte machte. In der A-Jugend wechselte er zum FC Schalke 04. Nach seiner Jugendzeit gehörte er dem Profikader an und wurde 1999 am letzten Spieltag gegen den TSV 1860 München für den "Meister" Jiri Nemec eingewechselt. Danach wurde er zu RW Essen ausgeliehen und später verpflichtet. Von RWE wechselte er 2002 zur SSVg Velbert. In der Winterpause 2006 wechselte er dann zu RW Oberhausen und schaffte mit dem Verein den Durchmarsch von der Oberliga in die zweite Bundesliga. Da war er dann auch ein absoluter Führungsspieler und Mannschaftskapitän, dem dann gleich historisches gelang: Er erzeilte das erste Oberhausener Zweitligator am zweiten Spieltag der Saison 2008/2009. Als RWO 2011 wieder abstieg, wechselte er zurück nach Velbert, wo er bis zum Ende dieser Saison blieb.

Bereits vor 2 Jahren trainierte Markus Kaya schon unter Olaf Thon in der Vorbereitung mit, blieb aber am Ende doch in Velbert. Wie kommt er jetzt zum VfB Hüls? "Markus und ich kennen uns schon viele Jahre. Er wohnt in Herten-Westerholt. Er macht im Moment seine Trainer-B-Lizenz und möchte danach auch noch seine A-Lizenz machen. Markus ist trotz seiner 34 Jahre noch richtig fit und will auch noch unbedingt 2 Jahre Fußball spielen. Dafür sah er unseren Verein am besten an. Er kann hier seinen Beruf, seine Trainerlizenz und sein Privatleben besser unter einen Hut bringen und er schätzt absolut den Verein und die Bedingungen am Badeweiher. In den letzten Wochen war er ja auch schon oft zu Gast bei uns. Er spürt, dass er mit der Mannschaft und mit Trainer Karsten Quante hier was aufbauen kann", so Teammanager Engin Yavuzaslan. Auch Karsten Quante ist begeistert: "Markus ist eine absolute Persönlichkeit und menschlich ein ganz toller Typ, der den jungen Spielern hier bestimmt eine Menge vermitteln kann und auf dem Platz kann er sie an die Hand nehmen. Er ist körperlich und spielerisch noch in einer absoluten top Verfassung. Er wird prima zu uns passen und uns enorm weiterbringen."

Ein ganz wichtiger Aspekt darf dabei aber nicht verschwiegen werden. "Markus fügt sich hier absolut dem Gehaltsfüge unserer Mannschaft an. Er hat enorme finanzielle Einbußen, aber er sah andere Dinge jetzt als wichtiger an. Er hätte woanders viel mehr Geld bekommen können, aber für ihn war das Gesamtpaket wichtig. Seine weitere Entwicklung nach seiner Spielerkarriere und vor allem auch, dass jetzt alles unter einen Hut zu bekommen. Für uns ist Markus Kaya eine Riesennummer", so Teammanager Engin Yavuzaslan. Kassierer Enno Janssen freut es: "Es ist nun einmal Amateurfußball und für die Vereine wird es immer schwerer bis unmöglich, den Spielern so viel Geld zu bezahlen, dass sie damit einen großen Teil ihres Lebens finanziell unterhalten können. Da geht einem das Herz auf, wenn Spieler sich aufgrund von guten Rahmenbedingungen für einen Verein entscheiden und nicht wegen Geld. In Zukunft werden alle Vereine nicht mehr das finanziell anbieten können, wie es mal war. Da ist nicht nur Markus Kaya jetzt Vorreiter dafür, dass im Amateurfußball andere Dinge als Geld im Vordergrund stehen sollten, sondern auch schon alle unsere Spieler aus der aktuellen Mannschaft. Da kann man nur den Hut vor ziehen. Ich kann damit auch viel besser schlafen."