Der Rückrundenauftakt in die Kreisliga A war zweifelsohne der bisherige emotionale Höhepunkt dieser an Nackenschlägen leider überaus reichen Saison. 5 Monate und 8 Tage lang hatte unser Team in der Meisterschaft nicht einen einzigen Punkt erspielt, kämpfte stetig mit Personalproblemen und mutierte teilweise zum Selbstbedienungsladen für die Konkurrenz.

Auch die Winterpause mit einer arg verkorksten Vorbereitung bestehend aus zwei (personell bedingt) ausgefallenen Spielen und einer 0:4-Heimniederlage gegen den Dortmunder B-Ligisten TuS Eving-Lindenhorst II war nicht wirklich dazu geeignet, das zarte Pflänzchen der Hoffnung auf den Klassenerhalt zu bewässern. Und doch rissen die die Badeweiher Jungs am Samstag sich und ihren Anhang endlich aus diesem Fußball-Albtraum.

Die Erfolgsformel war dabei eigentlich denkbar einfach: die Mannschaft hat in Borken endlich Abstiegskampf gezeigt. Auf undankbarer matschiger Asche und gegen einen körperlich deutlich überlegenen Tabellenvierten präsentierten die Jungs die notwendige Konsequenz in den Zweikämpfen, die sie zuvor lange hatte vermissen lassen.

Lösungswort 1: Fußballfabrik

In den ersten 10 Minuten der Partie bestimmten wir das Geschehen und kamen zu zwei guten Einschussgelegenheiten. In der Folge versuchte das Team aber gerade in der Nähe des eigenen Tores vieles spielerisch zu lösen, was bei diesen Rahmenbedingungen ganz sicher die falsche Wahl war. Die SG Borken wusste dieses zu nutzen und sorgte zeitweilig mit verstärktem Druck für viel Unruhe in unserer Defensive. Letztendlich sprang aber außer einem Lattentreffer in der 12. Minute nichts Zählbares für den Gastgeber heraus. Gegen Ende des ersten Durchgangs stabilisierte sich die Badeweiher-Elf wieder und konnte mit langen Bällen in die Spitze immer wieder die sogenannten Nadelstiche setzen.

Gleich nach Wiederanpfiff gelang Nils Bartke dann der große Coup: aus knapp 30 Metern bugsierte er den Ball am weit herausgeilten SG-Keeper vorbei ins Tor der Gastgeber. Groß der Jubel auf und am Spielfeld, endgültig zurück das Selbstbewusstsein im Team. Fortan wurde lautstark auf dem Platz miteinander kommuniziert, auch etwas, was es in den letzten Monaten so gar nicht gegeben hatte. Mit großem Laufpensum und echtem Willen unterstützte jeder seinen jeweiligen Teamkollegen und mit vereinter Kraft trotzte man den wütenden Angriffsbemühungen der favorisierten Borkener. Quasi das Comeback von ‚Ein Team'. Hinten dicht, vorne mit langen Bällen, und das nötige Glück auf unserer Seite – so überstanden wir die gefühlt quälend lange Zeit bis zum Abpfiff der tadellosen Schiedsrichterin Christa Terhechte schadlos. Ganz tief Durchatmen mussten wir dabei nochmal in der letzten Minute der regulären Spielzeit, als sich ein hoher Schuss der SG direkt vor dem Tor absenkte und Elias Klink sich ganz lang machte und den Ball so gerade über die Latte lenken konnte. So ein Ding hätte gegen Ende der Hinrunde noch im Netz gezappelt, garantiert.

Aber statt sich über einen Punkteverlustes kurz vor Ende der Partie ärgern zu müssen, durften sich die ‚Reds' zwei Minuten später jubelnd in den Armen liegen und begleitet vom donnernden Applaus ihres entzückten Anhangs den lange ersehnten Befreiungsschlag im Abstiegskampf feiern.

Samstag, 21. Februar 2015 (15:00 Uhr)
C-Junioren Kreisliga A, 12. Spieltag

SG Borken – VfB Hüls II 0:1 (0:0)

VfB Hüls II: 13 Elias Klink – 2 Nico Joswig ©, 6 Julius Nigbur, 7 Patrick Zimmermann, 8 Tom Winkler, 10 Nils Bartke, 11 Jonas Greiner, 12 Marco Novak, 14 Luke Reining, 15 Niklas Toporysek, 17 Rouven Maly, 18 Ruben Brouka, 19 Mert Akdas

Tor: 0:1 Nils Bartke (36.)