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Dreckig waren nicht nur Spieler nach dem Spiel vom tiefen und nassen Rasen. Dreckig war am Ende auch der 1:0-Sieg des VfB bei Westfalia Herne. Verdient dreckig. Wie oft war der VfB am Ende unverdient unterlegen? Jetzt in Herne hat man endlich auch mal ein Spiel gewonnen, in dem man nicht unbedingt der verdiente Sieger am Ende war. Den VfB-Fans unter den insgesamt 228 Zuschauern war es am Ende ebenso egal wie allen Akteuren und Verantwortlichen der Badeweiher-Truppe.

 

Viel Kampf in der ersten HalbzeitDass es dreckig wurde, hatte die Herner Schröter und Güler zu verantworten. Schröter brachte in der 8. Minute das Kunststück fertig, aus fünf Metern den Ball erst an die Unterkante der Latte zu setzen, wonach der Ball noch an den Innenpfosten sprang und dann aus dem Tor heraus. Güler nagelte dann erst in der 28. Minute das Leder aus gut 30 Metern an die Latte, ebenso einen Freistoß in der 55. Minute. Und der VfB? Die Mannschaft kämpfte toll auf dem schwer bespielbaren Boden, aber offensiv lief bei der Schmidt-Truppe gar nichts zusammen. Die Westfalia zeigte da deutlich mehr Zug zum Tor, aber weitere nennenswerte Chancen blieben auch aus. So war das 0:0 zur Pause und im zweiten Durchgang bis zur 70. Minute auch recht schmeichelhaft für den VfB.

Patrick Goecke auf dem Weg zum 1:0Dann aber bediente der eingewechselte Björn Winkelbeiner Patrick Goecke auf der linken Seite. Der war wohl bedient gewesen über die vielen Fehlpässe und Stolperer bis zu diesem Zeitpunkt und spurtete einfach mal alleine die linke Seite entlang, bog dann am Sechzehnmeterraum einfach mal ab Richtung Tor und versenkte das Leder in die lange Ecke zum 1:0 für den VfB. Zu diesem Zeitpunkt durchaus schmeichelhaft. Der SCW bekam danach gar nichts mehr auf die Kette und der VfB vergab noch einige vielsprechende Konterchancen. Ansonsten sahen die Zuschauer bis zur letzten Minute ein Kampfspiel, wo die Akteure, wenn sie denn mal einen Zweikampf erfolgreich abschlossen, dann aber spätestens danach von den diversen Erdhügeln ausgebremst wurden. Fußballspielen war an diesem Tag bei keinem der beiden Teams möglich, kämpferisch gaben beide Mannschaften aber alles, wobei der VfB dann aber das glücklichere Ende hatte.

PK nach dem SpielVfB-Trainer Martin Schmidt fasste die Analyse zu diesem Spiel dann auch perfekt und kurz zusammen: "Bis zu unserem 1:0 war es ein sehr glückliches 0:0 für uns. Nach unserem Treffer haben wir aber nichts mehr anbrennen lassen." Sein Gegenüber Hansi Bruch sah es auch so: "Martin hat das gut erkannt. Ich kann meiner Mannschaft eigentlich auch gar keinen Vorwurf machen. Sie hat ein gutes Spiel gezeigt und 90 Minuten gekämpft." Einige Westfalia-Fans auf der Pressekonferenz sahen es nicht so und machten ihrem Unmut Luft. Das möchte man am Schloß Strünkede nun "intern" mit den Fans klären. Man sollte nicht vergessen, dass vermutlich heute nur das Aluminium einen Herner Sieg verhindert hat. Den Hülsern war es egal. Vermutlich durften sich die beiden Torlatten und der Pfosten beim Auslaufen der Mannschaft noch die eine oder andere Streicheleinheit abholen. Dieser dreckige Sieg war jetzt einfach mal überfällig.