Mit Anstand verabschiedet sich der VfB Hüls aus der Landesliga: Gegen Westfalia Gemen lag für den Tabellenletzten und designierten Absteiger ein Unentschieden im Bereich des Möglichen. Am Ende entführten die Gäste durch ein 3:1 (2:1) drei Zähler an die Jugendburg.



„Über weite Strecken haben wir gut dagegengehalten. Die Mannschaft lässt sich nicht hängen und hat dem Gegner auch fußballerisch Paroli geboten“, sprach VfB-Coach Christoph Schlebach nach dem Abpfiff von „einem unserer besseren Spiele in jüngster Zeit“. Für einen Sieg kamen die Hausherren dennoch nicht in Frage. Die stark ersatzgeschwächten Gäste aus Borken spielten unter der Regie von Matthias Müller (früher TuS 05 Sinsen) ihren Streifen routiniert runter. Coach Jan Winking attestierte seinem Team „eine souveräne Vorstellung“.

Dabei hatte alles im Sinne der Gastgeber begonnen. Es waren noch keine 120 Sekunden gespielt, da schnappte sich Mirko Grieß den Ball und drang leicht rechts versetzt in den Strafraum ein. Von einem Foul-Versuch ließ der Angreifer sich nicht stoppen, stattdessen vollendete er unhaltbar zum 1:0.

Typisch für den VfB in diesen Wochen, dass der Vorsprung in Rekordzeit verspielt wurde. Zwei Minuten nach der Führung schien eine Gemener Ecke schon geklärt, doch dann wurde Jens Bietenbeck von den Beinen geholt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Tim Bröcking eiskalt zum 1:1.

Schlimmer noch: Der Ausgleich versetzte die Hülser Abwehr in Stockstarre. Auf der linken Seite stimmte die Zuordnung nicht. Prompt setzte der Gast Niklas Bellen ein, der aus zwölf Metern platziert einschoss (9.).

Mirko Grieß hatte wenig später den Ausgleich auf dem Fuß. Diesmal war der Winkel aber für den Stürmer zu spitz. Pech für die Hausherren, dass Patryk Beczkowski nach knapp 25 Minuten verletzt vom Feld musste. David Yeboah fand bei allem Tempo nicht die rechte Bindung zum Spiel seiner Elf.

Bis zur Pause tat sich nicht mehr viel. Hüls agierte sehr diszipliniert und entwickelte Stabilität in der Deckung, nach vorne ging allerdings zu wenig. Die beste Gelegenheit hatte noch Marvin Wloch mit einem Distanzschuss, der aber knapp am Gemener Kasten vorbeistrich (30.).

Im zweiten Durchgang passierte ebenfalls wenig. Die Gäste beschränkten sich darauf, ihren Vorsprung zu verwalten. Dem Hülser Aufbau fehlten Gradlinigkeit und Präzision. So musste eine Standardsituation her, um die Westfalia zu gefährden. Nach einem Kapteina-Freistoß aus dem Halbfeld setzte Mike Wloch das Leder knapp am Tor vorbei (58.).

Während Gemen abwartete, sorgte der eingewechselte German Prudetskiy für die schönste Aktion des zweiten Durchgangs. Aus 20 Metern knallte der Mittelfeldmann den Ball ans Lattenkreuz (84.). Eine Minute später fiel nach aus einem Hülser (!) Einwurf die Entscheidung: Die Gäste schnappten sich das Leder, und der eingewechselte Youngster Julius Gerster tunnelte den guten VfB-Torwart Yasin Muslubas zum 1:3.