Auch wenn 90 Minuten ordentlich Lärm im Stadtlohner Hülsta-Sportpark war - das lag vorwiegend am Weihnachtsmarkt nebenan und der dort spielenden Blaskapelle. Auf dem Feld gab es eher leisere Töne, wobei beide Teams auf dem nassen Rasen durchaus den Kampf annahmen. Am Ende ist der Punkt für den VfB einer aus der Kategorie: zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig .

Dass sowohl der SuS Stadtlohn als auch die Hülser Ladehemmungen vor dem gegnerischen Kasten haben, sieht man beim ersten Blick auf die Tabelle. 13 Toren der Heimmannschaft standen 17 des VfB gegenüber – es sind die beiden geizigsten Offensivreihen der Landesliga 3. Und da verwundert es auch nicht, dass in den 90 Minuten weder hüben noch drüben ein Treffer addiert werden konnte.

„Am Ende bist du selbst Schuld, wenn du die Dinger  nicht machst. Wir hätten einen richtigen Big Point sammeln können“, haderte der Hülser Coach Christoph Schlebach nach dem Abpfiff. Bereits in Halbzeit eins hatte der VfB unter anderem durch den sehr agilen Patryk Beczkowski die große Chance, in Führung zu gehen. Der Offensivmann scheiterte allerdings ebenso wie die Gastgeber kurze Zeit später. Für die Hülser rettete bei Stadtlohns bester Möglichkeit durch Tendahl sogar das Aluminium (30.).

Beczkowski verpasst  die letzte große Chance

Im zweiten Durchgang blieben die Gäste das aktivere Team, ohne aber den SuS mit der letzten Konsequenz in Bedrängnis zu bringen. Unvermögen kam noch hinzu: In der 59. Minute umkurvte Beczkowski den herauseilenden Keeper Stefan Mester, der sich nur  durch ein elfmeterwürdiges Foul helfen konnte. Zum Entsetzen des Hülser Anhangs schoss Mittelfeldspieler Okan Solak den fälligen Strafstoß allerdings über das Tor und verpasste damit die große Chance, den VfB Hüls in Führung zu bringen.

In der 70. Spielminute vergab dann Beczkowski nach einem Konter auch die letzte Großchance der Gäste. Kurz vor Schluss hatten die Hülser dann sogar noch einmal Glück, dass ein Stadtlohner Kopfball nach einem Eckball über den Kasten ging.

„Meine Mannschaft hat zwar versucht, Lösungen zu finden. Vorne war das aber einfach zu harmlos“, hielt Stadtlohns Trainer Manfred Ostendorf fest. In der 75. Minute rief der Heim-Coach bei einsetzender Dunkelheit zum Hülser Kontrahenten: "Macht ihr das Tor, wir machen das Licht an!"

Dieser Satz war sinnbildlich: Trotz Kampf um jeden Zentimeter auf dem Rasen gingen beide Teams fair und respektvoll miteinander um, das zeigte Größe! Da kann man auch drüber hinweg sehen, dass das Stadion-Catering erst kurz vor Spiel öffnete. Der mitgereiste Anhang versorgte sich bis dato in einem nahe gelegten Reitstall mit Heiß- und Kaltgetränken. Dass der Hülser Anhang auch am Ponyreiten teilnahm, gehört in die Welt der Sagen und Legenden.

Mit dem Punktgewinn in Stadtlohn verpasste die Badeweiher-Elf zwar, sich weiter von SuS Stadtlohn und den Abstiegsrängen der Landesliga abzusetzen. Immerhin haben die Hülser aber Tabellenplatz 13 verteidigt. Zum letzten Spiel des Jahres empfängt der VfB am kommenden Wochenende noch den Siebten, SV Herbern, am Badeweiher, bevor es in die Winterpause geht.