Jannik Hohenberger ist auf dem Fußballplatz des VfB Hüls groß geworden. Und noch heute dreht sich sein Leben rund um den Badeweiher. Ein Porträt von Sina Dietz vom Medienhaus Bauer.

Drei Tage die Woche verbringt Jannik Hohenberger mit dem Fußballtraining am Badeweiher. Ein weiterer kommt mit den Spielen am Wochenende dazu. Doch auch nach den vielen Jahren gibt es für den Kicker keinen besseren Ort als den Fußballplatz des VfB Hüls. „Ich kenne den Platz in und auswendig – und auch die Leute kennen mich hier, seitdem ich klein bin. Außerdem finde ich, dass wir hier im Kreis – und darüber hinaus - eine der schönsten Anlagen haben.“ Der 19-Jährige kann sich ein Leben ohne Fußball nicht mehr vorstellen.

Jannik Hohenberger spielt seit seinem vierten Lebensjahr Fußball – und das schon immer beim VfB. „Um mich zum Spielen zu bringen, hat mir mein Vater damals ein Trikot vom Hamburger SV angezogen. Das habe ich direkt wieder ausgezogen. Sein nächster Versuch war ein Schalke-Trikot. Das habe ich anbehalten.“ Seitdem schlägt Janniks Herz für Blau-Weiß – aber nur wenn er nicht selber spielt. Angebote von Rot-Weiss Essen und vom VfL Bochum hat er abgelehnt. „Damals haben wir sehr erfolgreich mit der D-Jugend gespielt, und ich wollte meine Freunde nicht verlassen.“

Mittlerweile spielt Jannik Hohenberger in der ersten Mannschaft. Noch bis Oktober letzten Jahres hatte er für die der U19 in der Bezirksliga vor den Ball getreten. „Dann wurde ich als erster und einziger, als sogenannter Jungjahrgang, zu den Senioren hochgezogen. Das war schon etwas ganz Besonderes für mich“, erzählt er stolz.

Durch seinen Sprung in die erste Mannschaft wurde der Innenverteidiger plötzlich zum Küken der Runde. „Die Jungs haben mich trotzdem gut aufgenommen. In diesem Jahr haben wir dann viele junge Spieler dazu geholt, um die Truppe zu verjüngen und etwas frischen Wind in die Mannschaft zu bringen.“ Jannik Hohenberger spürt den Unterschied zur Jugend: „Wir spielen mit viel mehr Körpereinsatz, und die Chemie der Mannschaft stimmt – wir sind alle auf der gleichen Wellenlänge.“

Viele schöne Erinnerungen verbindet der 19-Jährige mit dem VfB. „Als ich ungefähr fünf Jahre alt war, bin ich das erste Mal mit einer Mannschaft eingelaufen. Ich fand es damals richtig cool, als Einlaufkind die Spieler zu begleiten, die größer sind.“

Seine zu klein gewordenen Trikots hat er alle aufbewahrt – als Erinnerung an seine Kindheit. Doch bei den Spielen zum Saisonstart konnte Jannik Hohenberger nur von der Tribüne aus zugucken. Der Abwehrspieler hatte mit einer Schienbeinverletzung zu kämpfen. „Bei uns ist es Pflicht, die Spiele der Mannschaft zu begleiten, das finde ich auch gut so. So zeigt man Unterstützung und stärkt den Teamgeist.“ Mittlerweile ist der Innenverteidiger wieder fit. „Ab und zu habe ich noch ein paar Schmerzen, aber die letzten Spiele war ich wieder dabei.“

Auch beruflich ist der junge Mann nicht weit vom Badeweiher entfernt. Wenn alles gut läuft, beendet er im Februar seine Ausbildung im Chemiepark zum Chemikanten. Neben seinem großen Hobby hat Jannik Hohenberger noch einen zweiten Lieblingsort: Dänemark. Durch die Wurzeln seiner Mutter verbringt er einige Zeit im Jahr in seiner zweiten Heimat – auch wenn er die Sprache nicht ganz beherrscht. „Es bedeutet mir sehr viel, die andere Seite meiner Familie kennenzulernen.“