Nach dem Derby-Desaster hat sich der VfB Hüls berappelt und gegen die SpVg Blau-Gelb Schwerin eine ordentliche Leistung gezeigt. Beim 1:1 (0:1) vergaben die Hausherren aber erneut mehrere gute Chancen auf den ersten Heimsieg im EVONIK-Sportpark seit dem 14. Oktober 2018.

Wenn er sich die Möglichkeiten ansehe, habe seine Mannschaft zwei Punkte verloren, sagte VfB-Trainer Christoph Schlebach. „Ich finde aber, dass die Mannschaft die richtige Reaktion auf die hohe Niederlage beim FC Marl gezeigt hat“, bilanzierte er. „Das war heute schließlich auch ein guter Gegner.“ Als tragischer Held schlich Marvin Thomaszik in die Kabine. Der Mittelfeldmann hatte nach seiner Einwechselung viele gute Aktionen und sah in der Nachspielzeit in einer unübersichtlichen Situation die Ampelkarte. „Und zwar zwei Mal für dieselbe Aktion“, wunderte sich sein Coach.

Die Hülser hatten nach einer guten Startviertelstunde den Faden verloren. Die beste Chance vergab Moussa Sangare, der nach einem abgeblockten Schuss aus zehn Metern frei zum Abschluss kam, aber an Torwart Cedric Niemeyer scheiterte (8.). Auf der Gegenseite rettete Tom Breda gegen den freien Stefan Fels (14.).

Die Begegnung verflachte im Anschluss und war von zahlreichen Missverständnissen geprägt. Das 1:0 der Gäste fiel aus dem Nichts. Timo Springwald flankte aus dem Halbfeld. Andre Pape nutzte den Tiefschlaf der Hülser Innenverteidigung und köpfte den Schweriner Führungstreffer (32.).

Der VfB war kurz geschockt, fand dann aber ins Spiel zurück. In der Drangphase vor der Pause spielte sich German Prudetskiy in den Vordergrund, während Fabian Sdzuy ohne Wirkung blieb und folgerichtig ausgetauscht wurde. Für ihn kam Marvin Thomaszik in die Begegnung – und der hätte schon nach 180 Sekunden den Ausgleich besorgen müssen. Sangare hatte auf rechts den Ball erobert und mustergültig in die Mitte gespielt, doch der neue Mann scheiterte am Schweriner Zerberus.

Der VfB übernahm gegen jetzt passive Gäste immer mehr die Initiative. Im Zusammenspiel mit Okan Solak legte Brian Kreuz auf Marvin Poggel, dem sieben Meter vor dem Kasten die Nerven einen Streich spielten (55.). Vor der nächsten Großchance kombinierten Poggel und Thomaszik, der erneut kein Glück im Abschluss hatte (65.).

Das 1:1 war schließlich hochverdient: Tim Theemann hämmerte einen Freistoß aus knapp 20 Metern in die gegnerische Mauer. Der Ball rutschte durch, und Sangare schaltete blitzschnell. Diesmal zappelte der Ball im Netz (79.). Plötzlich hatten es die Gäste wieder eilig. Die Emotionen schwappten hoch. Der Schiedsrichter zückte zwei Mal die Gelbe Karte gegen die Schweriner Bank (85.). In der Nachspielzeit scheiterte Theemann knapp, der anschließende Konter führte zu dem Platzverweis von Thomaszik und einem Freistoß von Kapitän Wagener, den Keeper Breda stark parierte.

Schlussendlich blieb es nach einer emotionalen Schlussphase beim 1:1. Nach der Packung beim FC Marl ein Schritt in die richtige Richtung, doch ein Heimsieg lässt seit nunmehr elf Monaten weiter auf sich warten. Damals schlug der VfB in der Landesliga die SG Bockum-Hövel - die Älteren unter uns werden sich erinnern...

  

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