Es half dem Hülser Trainer Christoph Schlebach herzlich wenig, dass sein Sendener Kollege, der ehemalige VfB-Spieler André Bertelsbeck (2004-06), nach dem 0:4 sagte, seine Mannschaft habe in der ersten Hälfte zu viel zugelassen und Torhüter Johannes Brückner sei der beste Spieler seines Teams gewesen. Bertelsbeck nämlich nahm drei Punkte mit nach Hause, die  Schlebach und der VfB dringend benötigt hätten.

„Ich wünschte, ich könnte auch einmal sagen, wir haben schlecht gespielt und gewonnen“, sagte Schlebach. Mit der Leistung seiner Mannschaft über eine Stunde war der Trainer durchaus zufrieden, auch wenn das Ergebnis etwas Anderes suggeriert. „So viele Chancen hatten wir lange nicht mehr. Ein 3:1 zur Pause wäre möglich gewesen.“ 

Die Chancen hatte der VfB aber erst nach Sendens früher Führung durch Adrian Keßler. Der traf, nachdem Linus Wolt einen VfL-Angreifer noch gerade rechtzeitig hatte abdrängen können, die Sendener aber noch zum Flanken gekommen waren (4.).

Dann kam der VfB auf: Marvin Wloch vergab eine über Sven Hagemeister und David Yeboah gut herausgespielte Möglichkeit (13.), German Prudetskiy schoss zu harmlos (19.), Yeboah bediente Hagemeister (20.) und scheiterte später an Sendens Keeper (26.). Überhaupt: Der schnelle Rechtsaußen Yeboah machte in Hälfte eins ein gutes Spiel, vergaß aber das Toreschießen. Nochmals scheiterte er an Brückner (31.) - wie wenig später auch Robin Kapteina, nachdem zuvor schon Vangjel Frasheri eine Doppelchance vergeben hatte (35.).

Das bestrafte Senden noch vor der Pause eiskalt: Im Anschluss an eine Standardsituation setzte sich der wie Dennis Otto überragende Joshua Dabrowski gegen zwei Hülser durch, und Florian Kaling erzielte das 0:2 (43.).

Nach dem Seitenwechsel hielten die Gastgeber noch eine knappe Viertelstunde mit – bis Otto zum 0:3 traf (57.). „Anschlißend haben meine Spieler die Köpfe hängen lassen“, sagte Christoph Schlebach. „Es ist keine einfache Situation.“ Sendens Treffer zum 0:4, den Dabrowski erzielte, machte den Nachmittag nur noch schlimmer.

Holger Jahnke, Sportlicher Leiter am Badeweiher, war zwar ebenso enttäuscht, aber nicht resigniert: "So komisch es sich anhört - das Spiel war nicht so schlecht wie das Ergebnis. Ich bin weiterhin zuversichtlich, dass wir die Klasse packen werden!" Und auch die Unterstützung und Aufmunterung durch den Hülser Anhang auf der Gegengerade nach dem Spiel machten Mut.