Nach der 0:2-Pleite  gegen Werne spürte der VfB die Mechanismen des Geschäftes! Da lagen die Nerven bei einigen blank, wurde in den sozialen Medien lautstark die Ablösung des Trainers gefordert und über potenzielle Kandidaten spekuliert. Doch die Mannschaft gab  die richtige Antwort auf dem Platz: Mit 3:1 gewann sie beim Westfalenliga-Absteiger BSV Roxel - und das hochverdient!

Dank des starken Auftritts nahm der VfB Hüls beim Tabellensechsten einen Dreier mit. Damit bestätigten die Platzherren ihre Heimschwäche: Für den BSV war es die vierte Niederlage im achten Heimspiel.

Der VfB überraschte mit einer offensiven Aufstellung und ließ sich auch von einem frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Schon nach drei Minuten klingelte es: Nach einem Pass in die Tiefe kam Steffen Hunnewinkel an den Ball, der aus kurzer Distanz Torhüter Yasin Muslubas bezwang.

Die Gäste zeigten sich aber unbeeindruckt und mischten sofort mit. So verpasste Mirko Grieß knapp eine Flanke von German Prudetskiy.

Die Platzherren erspielten sich in der ersten Halbzeit zwar ein Chancenplus, vergaben aber leichtsinnig ihre Möglichkeiten auf den zweiten Treffer. Kurz vor dem Wechsel jubelten dann die Gäste. Mirko Grieß gewann ein Duell im Mittelfeld gewann und setzte den schnellen Patryk Beczkowski ein, der überraschend zum 1:1 abschloss.

Nach dem Wechsel rechneten alle mit einem Powerplay der Gastgeber. Aber es war der VfB Hüls, der die Impulse setzte. Vor allem  die Flügelzange Beczkowsky/Yeboah stellte den BSV immer wieder vor schwierige Aufgaben.

Schon in der 48. Minute hatte Vangjel Frasheri den Führungstreffer auf dem Fuß. Sein Abschluss war jedoch nicht präzise genug. Vier Minuten später dann doch die VfB-Führung: Spielmacher Okan Solak gewann einen Zweikampf an der Außenlinie, drang in den Strafraum und erzielte mit einem Schlenzer das 1:2.

Der BSV war geschockt, der VfB setzte weiter die Impulse. Auf der rechten Seite zog David Yeboah dank seiner Schnelligkeit allen davon. Die Hereingabe auf den lauernden Grieß konnte die BSV-Defensive in  letzter Sekunde klären (55.). Sieben Minuten später rappelte es aber wieder: Erneut setzte sich Grieß durch, diesmal wehrte ein Roxeler die  Hereingabe  mit der Hand abt – Elfmeter. Okan Solak übernahm die Verantwortung und hämmerte das Leder zum 1:3 in die Maschen.

Der VfB Hüls besaß immer wieder Chancen auf einen vierten Treffer. In der 75. Minute hatten sie den Jubelschrei erneut auf den Lippen, aber Frasheri und Yeboah verpassten die Hereingabe des starken Beczkowski.

Die Platzherren hatten nur noch in der 82. Minute die Möglichkeit zur Ergebnisverbesserung: Yasin Muslubas, der tadellos hielt, rettete stark gegen Thomas Kroker. Nach einer fünfminütigen Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Christian Reffelmann (Werl) die Partie ab. Hülser Spieler und Fans durften mal wieder jubeln. Mit dem zweiten Auswärtssieg hat der VfB bewiesen: Totgesagte leben länger.

Trainer Schlebach war nach dem Spiel sichtlich erleichtert: "Schon mal wieder ein tolles Gefühl. Schade nur, dass wir mit dem Schwung nun in einen spielfreien Sonntag gehen. Die Mannschaft hat exakt 1:1 umgesetzt, was wir besprochen hatten!

Enttäuschung auf der Seite der Gastgeber: „Ich habe eine Liste mit sieben oder acht Punkten. Wenn davon alle erfüllt werden, können wir jeden Gegner schlagen. Wenn uns, wie diesmal, zwei oder mehr Punkte fehlen, bestehen wir nicht. Es hat uns die Intensität gefehlt", so Roxels Trainer Sebastian Hänsel.

Der VfB beendet die Vorrunde somit auf einem Nichtabstiegsplatz - nach dem spielfreien Sonntag geht es nach Stadtlohn (2. Dezember), bevor zum Jahresabschluss der SV Herbern an den Badeweiher reist. Vor Weihnachten wissen wir dann, wie viel der gestrige Sieg wert ist.