Was für ein verrückter Tag. „Ich hatte zwar erwartet, dass Nicolai Rakowski und Stephan Berger Gold bei der Landesmeisterschaft im Kraftdreikampf gewinnen würden, denn sie trainieren wirklich sehr hart und zielstrebig“, kommentiert Jörg Kasparek, Trainer und Urgestein-Kraftpaket des VfB Hüls. „Aber was dann kam, habe selbst ich noch nicht erlebt. Ich zolle diesen Jungs größte Anerkennung und Respekt.“

Nicolai Rakowski beugte im ersten Versuch 220,5kg. Das war bereits im ersten Versuch Landesrekord der Junioren in seiner Klasse und zugleich Landesrekord der Aktiven in der Gewichtsklasse bis 74kg. Zugleich war es ein inoffizieller deutscher Rekord, da deutsche Rekorde nur auf einer deutschen Meisterschaft gebracht werden können. Doch damit nicht genug: Über 233 kg steigerte sich Rakowski noch auf 240,5 kg.

Nicolai Bank

Stephan Berger beugte zunächst 250 kg – ebenfalls Landesrekord in seiner Klasse. Auch er ließ weiter auflegen und bewältigte sowohl 270 als auch unglaubliche 290 kg. Damit stellte er zudem einen Landesrekord bei den Aktiven auf als auch einen inoffiziellen deutschen Rekord in seiner Junioren-Klasse.

Im Bankdrücken ging die Rekordjagd munter weiter. Mit 133 kg schaffte Rakowski sofort die nächste Landesbestleistung in seiner Klasse, die er noch auf 138 kg steigerte. Berger erhöhte anschließend mit 150 kg seine persönliche Bestleistung.

Beim Kreuzheben brachte Nicolai Rakowski erstaunliche 242,5kg zur Hochstrecke, ehe

Stephan Berger den Landesrekord in seiner Klasse auf 330 kg schraubte – und damit auch den inoffiziellen deutschen Rekord der Junioren.

 Siegerehrung relativ

Am Ende des Wettkampftages wurden noch nach der Siegerehrung die stärksten Athleten über alle Klasse der Relativ-Wertung der Veranstaltung ermittelt. Es ist keine Überraschung, dass Stephan Berger mit dem ersten und Nicolai Rakowski mit dem dritten Platz das gesamte Feld dominierten. Die Sonderehrung beendete damit einen sehr erfolgreichen Wettbewerb der Abteilung Gewichtheben des VfB-Marl-Hüls.

Es läuft aber auch im Hintergrund gut, denn ein kleines Team an Betreuern ist für derartige Erlebnisse und Ergebnisse erforderlich. „Besonders hervorheben möchte ich diesmal unseren Athleten Timo Gröning“, lobt Jörg Kasparek. „Er hat nicht nur Stephan bestens betreut – als er bemerkt hat, dass ein Konkurrent allein vor Ort war, hat er ihm ebenfalls durch den Wettkampf geholfen. Die große Fairness zeigt, welche Einstellung unsere Athleten haben. Solcher Sportsgeist ist super und leider nicht selbstverständlich.“