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Mit 3:2 (2:0) verloren die Alten-Herren II des VfB am Samstagnachmittag gegen den FC Marl II. Hört sich vom Ergebnis her erst einmal nicht so dramatisch an, aber Spielertrainer Patrick Schwalm war während der Partie außer sich vor Wut und auch die bessere, aber immer noch nicht gute zweite Halbzeit stellte ihn nach dem Spiel nur wenig zufrieden.

 

Kein Elfmeter hier für den VfBWar es die Helferparty des VfB vom Freitagabend, die einigen Spielern noch in den Knochen steckte? Fakt ist, dass die VfB-Oldies in den ersten 45 Minuten überhaupt nichts auf die Kette bekamen. Keine Bewegung, eine hohe Fehlerquote und eine Stille auf dem Platz wie bei einer Gedenkminute. Es passte nichts zusammen, es lief nichts. Bis auf einen klaren Elfmeter, welcher aber Stürmer Jürgen Dressler verweigert wurde, brachte das Team in den roten Trikots keinen nennenswerten Aktionen. Zumindest keine positiven. Negative Aktionen gab es hingegen leider viel zu viele. Spielertrainer Patrick Schwalm war so sauer, dass er bereits 15 Minuten vor der Halbzeit der gesamten Auswechselbank befahl, sich fertig zu machen. Hätte der FC Marl II den einen oder anderen Konter konzentrierter abgeschlossen, dann hätte es zum Wechsel nicht 2:0 für die Heimmannschaft gestanden, dann hätte der VfB bis dahin schon ein Debakel erleben können.

Ravazza köpft hier den 2:2-AusgleichDie Ansprache in der Pause schien wohl zu fruchten. Auf einmal konnte die Mannschaft auf dem Platz miteinander kommunizieren, was dazu führte, dass man jetzt auch besser im Spiel war. Stephan Ravazza, nach seiner Verletzungspause mit noch einigen Pfunden zuviel, sorgte dann mit seiner linken Klebe und mit einem Kopfballtor für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Beide Teams hatten dann durchaus Chancen für weitere Treffer, das Spiel war nun auch für die Zuschauer interessanter. Aber Andreas Jauert erwies einer Mannschaft dann in der 89. Minute einen Bärendienst. Einer nicht unbedingt notwendigen Notbremse und eine total unnötige Diskussion mit dem Schiedsrichter brachte dem Hülser die rote Karte ein. Den anschleißenden Freistoß hämmerte dann Daniel Feldmann aus genau 16 Metern mit Hilfe der Mauer und eines Loches im Boden doppelt abgefälscht zum 3:2-Sieg für den FC Marl ins Tor.

Spielertrainer Schwalm war bedient"Über die erste Halbzeit sage ich besser nix. Das war ja weniger als gar nix. Da ist niemand gelaufen, da wollte niemand den Ball. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich alle elf Spieler, auch mich,  ausgewechselt. Da wurde nicht gesprochen, keine Spieler gestellt, nicht motiviert, gar nichts. In der zweiten Halbzeit lief es zwar besser, aber wir waren immer noch weit davon entfernt, dass zu zeigen, was wir können bzw. was einige meinen, was sie könnten. Der Ausgleich war dann auch verdient, weil wir wenigstens angefangen haben, zu kämpfen. Das 2:3 passte dann aber irgendwie ins Bild. Das Foul war unnötig, das Gespräch mit dem Schiedsrichter dann sowieso. Da wunderte es mich auch nicht mehr, dass der Ball fast wie eine Flipperkugel den Weg ins Tor gefunden hat. Es war zwar die Torwartecke, aber da war dann zusätzlich zum abfälschen auch noch ein ordentliches Pfund hinter. Wir werden über einiges sprechen müssen. Da stehen elf Leute auf dem Platz, die den Anspruch haben, in der Startelf zu spielen und die bekommen so gut wie nichts hin. Durch die Auswechselungen und einigen Umstellungen wurde es dann vieles besser im Vergleich zur ersten Halbzeit. Aber zwischen dem, was wir eigentlich zeigen könnten und dem, was wir gespielt haben, lagen immer noch Welten", war Spielertrainer Patrick Schwalm nach dem Spiel nur wenig versöhnt. "Auch wenn man auf dem Platz weniger reden und mehr spielen soll, so lief es in der zweiten Halbzeit dann deutlich besser, als wir auch mal angefangen haben, zu sprechen. Ich glaube, ich habe hier in den ganzen Jahren noch nie eine so unfassbar schlechte Halbzeit bei uns gesehen", ergänzte Sven Scherdel anschließend.