Dem VfB Hüls gelang die Rückkehr an die Tabellenspitze. Die von Verletzungspech und Sperren gebeutelte Badeweiher-Elf gewann gegen Sportfreunde Merfeld 2:1. Neben drei spielentscheidenen Spielern konnten drei Sportkameraden ihr Heimdebüt geben.

 

von Dirk Kolakowski / Marler Zeitung (16.04.2018)

Es war vor 115 Zuschauern im Evonik-Sportpark ein clever herausgespielter Hülser Sieg. Mit drei Erfolgsgaranten!

Schlussmann Yasin Muslubas:
Je heißer das Spiel, desto cooler der Torwart. Zwei Super-Paraden gegen Mathias Küster (7.) und Fabian Autermann (22.), noch mehr in der zweiten Halbzeit. Note 1!

Brian Kreuz:
Gerade erst ist der Verteidiger neu dabei, und schon der Matchwinner. Sein Abstaubertor zum 1:0 (57.), nachdem der Kopfball von Mustafa Dana zunächst von der Unterkante der Latte auf die Torlinie gesprungen war, brachte nach torloser erster Halbzeit die Wende. Der Polizist, der eigentlich für den Bereitschaftsdienst beim Bundesliga-Revierderby zwischen Schalke und BVB eingeteilt war, nervte die Gäste mit hart geführten Zweikämpfen und als Zerstörer auf der linken Abwehrseite. Kurz vor dem Ende seine größte Tat: Ein tadelloser Ausputzer, sonst wäre möglicherweise noch der Ausgleich gefallen. Der Enkel der Schalker Meisterlegende Manfred Kreuz sorgte für Entlastung nach vorn, war immer bei Standards im gegnerischen Strafraum zu finden. Ein glücklicher Umstand – Kreuz: „Heute bin ich nur hier, weil ich mit einem Kollegen den Dienst tauschen konnte.“

Und Mirko Grieß:
Nutzte seine Riesen-Chancen in der ersten Halbzeit nicht, als er nach einem Höner-Freistoß (12.) und mit einem Distanzschuss (35.) zweimal die Führung versemmelte und zweimal deutlich – auch bei einem Tor (45.) – im Abseits stand. Aber Grieß, dessen Neffe Ben (4 Monate) unter den Zuschauern war, machte in der zweiten Halbzeit den Unterschied. Stark im Zweikampf, ballerte er in der 70. Minute die 2:0-Führung heraus. Der Stürmer, der gerade seinen Vertrag beim VfB Hüls verlängert hat, umspielte Merfelds Torhüter Dominik Brocks und schob den Ball seelenruhig ins lange Eck. Danach handelte Grieß sich die fünfte Gelbe Karte ein und fehlt damit am Donnerstag (Anstoß 20 Uhr) im Nachholspiel beim FC Epe. Der Grund: Fürs Trikot-über-den-Kopf-ziehen. Kommentar: „Habe nicht gewusst, dass es dafür Gelb gibt.“

Ach ja: Der Anschlusstreffer (81.) wäre zu vermeiden gewesen. Merfelds Marius Hövekamp flankte ungehindert in den Strafraum, Torschütze Bumm-bumm-Becker wurde bei seinem Schuss nicht energisch genug attackiert.

Und sonst? Schiedsrichter Julian Graf (Herne) war ein umsichtiger Leiter und blieb seiner Linie bis zum Ende treu, den Ball im Zweifel eher laufen zu lassen und wenig Unterbrechungen zu pfeifen. So auch in der Nachspielzeit, als es im VfB-Strafraum eine brenzlige Situation gab, in der ein anderer Referee eventuell auch einen Gäste-Elfmeter gegeben hätte.

VfB-Trainer Christoph Schlebach sah eine „souveräne Leistung“. Neben einer starken VfB-Elf wechselte Schlebach übrigens drei Saison-Debütanten ein: Neben Steffen Heine kam Christian Klein-Erwig, sonst Altherren-Spieler des VfB, eine Minute vor Schluß ein und bedankte sich somit für die Bereitschaft von Klein-Erwig bei der "Ersten" auszuhelfen. Kurz zuvor war Habib Kaya unter dem Applaus und Fangesängen der Haupttribüne aufs Feld geschickt worden. Welcome back Habo!