Ein wichtiger Sieg gestern im Dülmener TSG-Stadion: Mit 3:1 (2:0) konnte die Badeweiher-Elf den Verfolger aus Dülmen abschütteln und steht bei einem Spiel weniger punktgleich mit dem FC Marl an der Spitze der Bezirksliga. Eine Rückschau auf das gestrige Topspiel der Bezirksliga.

Bei herrlichem Fußballwetter konnte Schlebach seine beste Elf auf den Platz schicken. Auch Stammtorwart Yasin Muslubas stand nach abgesessener Rot-Sperre wieder zwischen den Pfosten. Auf der Bank saß mit Christian Kleine-Erwig Verstärkung aus der Altherren 1. Beide Teams gingen konzentriert und engagiert in die Partie. Die ersten Abschlüsse des VfB von Okan Solak (4.) und Mirko Grieß (8.) stellten Dülmens Schlussmann Markus Sylla aber vor keine großen Probleme. Bereits in der 9. Minute durfte der Hülser Anhang das erste Mal jubeln. Eine Ecke von Kapitän Marvin Höner drückte Sven Hagemeister im zweiten Versuch zur Führung über die Linie (9.). Mit gutem Pressing und vielen Ballgewinnen im Mittelfeld machte der VfB den Platzherren das Leben schwer. Und auch spielerisch wusste der Gast zu gefallen. Nach einem tollen Spielzug über Höner und Solak landete der Ball bei Grieß. Aus mehr als 20 Metern erzielte der Stürmer mit einem sehenswerten Volleyschuss ein Traumtor der Marke „Tor des Monats“ (26.). Es entwickelte sich anschließend ein intensives und packendes Spiel, in dem auch die TSG nach einer guten halben Stunde durch Florian Schwarz zu ihrer ersten Großchance kam. Sein Abschluss aus vier Metern war aber zu schwach und kein Problem für Muslubas im Tor der Gäste. Kurze Zeit später zückte Schiedsrichter Daniel Graffe die Rote Karte gegen den erst kurz zuvor eingewechselten David Gajda. Mit gestreckten Beinen ging Gajda überhart in einen Zweikampf mit TSG-Kapitän Mario Espeter. Eine durchaus vertretbare Entscheidung (36.). Bis zur Pause übernahm Dülmen jetzt das Kommando auf dem Rasen, ohne dabei aber zu klaren Abschlüssen zu kommen. So ging es mit dem 2:0 für den VfB in die Kabinen.

Die Hülser knüpften auch nach der Halbzeit an die starke Leistung aus dem ersten Durchgang an. Trotz Unterzahl und weniger Ballbesitz besaß der Gast die besseren Chancen. Grieß scheiterte aber aus spitzem Winkel an Sylla und auch Höner konnte den Keeper der TSG im Eins-gegen-Eins nicht bezwingen. Mit starkem kämpferischen Einsatz ließ der VfB auch in der Folge kaum Chancen für Dülmen zu. Selbst den Top-Torjäger der Liga, Alexander Kock, hatte die Hülser Defensive zu jeder Zeit voll im Griff. Nach 71 Minuten gelang dem VfB dann die Vorentscheidung. Nach einem langen Abschlag von Muslubas konnte Jonas Goßling Grieß nur noch mit einem Foul stoppen und Graffe sorgte mit der Gelb-Roten Karte wieder für Gleichzahl auf dem Spielfeld. Höner nutze den fälligen Strafstoß zudem eiskalt zum 3:0 für den Gast. Das 3:1 durch Marcus Fischer, ebenfalls per Foulelfmeter, war am Ende nicht mehr als Ergebniskosmetik (78.). Dem starken Kampfgeist der Hülser hatte die TSG nichts mehr entgegenzusetzen.

Mit jetzt sechs Punkten Vorsprung und einem Spiel weniger hat der VfB Hüls die TSG Dülmen erst einmal distanziert. Da auch Verfolger Deuten nicht dreifach punkten konnte, läuft aktuell alles auf einen stadtinternen Zweikampf mit dem FC Marl hinaus. Christoph Schlebach war nach der Partie sehr angetan von der Vorstellung seiner Elf. „Ich bin sehr zufrieden, vor allem mit der ersten Halbzeit. In Unterzahl haben wir dann gut verteidigt und wenig zugelassen“, fasste der Coach seine Eindrücke der Partie zusammen. Ein Sonderlob hatte der Trainer für seinen Torjäger Grieß: „Mirko hat vorne geackert wie ein Löwe und viel rausgeholt.“ TSG-Trainer Marcus Fischer erkannte die Niederlage neidlos an: "Der VfB war heute deutlich cleverer als wir. Wir wollten mit langen Bällen in die Spitze agieren", räumte der Dülmener Linienchef gegenüber der Dülmener Zeitung ein. "Doch häufig wurde der Ball dorthin gespielt, wo niemand von uns stand."

Und somit gab es gestern um 16:53 Uhr Riesenjubel auf Seiten des VfB-Anhangs. Apropos VfB-Anhang: Rund 50 Fans begleiteten das Team mit nach Dülmen und ließ sich von der Partie berauschen. Glückliche Gesichter wohin man schaute. Ein perfekter Tag!